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Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Bild: Kamera und Move-Controller sind im Lieferumfang von PSVR nicht enthalten. Die Kamera wird zum Spielen benötigt. Die Move-Controller sind optional.

Bild: Sony
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Nach zahlreichen Vorführungen auf Messen und Pressekonferenzen erscheint Sonys Virtual-Reality-System Playstation VR (PSVR) nun am 13. Oktober und wird ab 399 Euro erhältlich sein. Wie bereits in unseren Hands-ons berichtet, ist es im Vergleich zu Oculus Rift und HTC Vive das günstigste der drei großen VR-Produkte und benötigt im Gegensatz zur Konkurrenz keinen PC, sondern eine Konsole zum Spielen. Einige Vertreter der englischsprachigen Presse konnten nun schon vor dem Markstart die Handelsversion von PSVR testen und streichen in ihren Berichten viele positive Aspekte, aber auch so manche Mängel hervor. Einig sind sich die Tester jedoch in einem Punkt: Es ist abseits mobiler Geräte das bislang nutzerfreundlichste und massentauglichste VR-System.

Im Vergleich zu den teureren PC-Systemen mussten bei PSVR Abstriche im Bezug auf die Technologie und die grafische Qualität gemacht werden, schreibt die Seite Eurogamer. "Doch das Gefühl der Präsenz wird dadurch nicht eingeschränkt und das Launch-Line-up (an Spielen) verspricht viel Potenzial. Betrachtet man den Preis im Vergleich zur Konkurrenz, ist PSVR eine beachtliche Errungenschaft – noch dazu wenn man bedenkt, dass es seine viel teureren Mitbewerber in einigen Schlüsselkategorien wie Tragekomfort, Design und Fertigung übertrumpft. Da man auf eine (relativ) fixe Plattform (PS4) beschränkt ist, musste Sony die Hardware gleich beim ersten Versuch gelingen und im Großen und Ganzen haben sie einen exzellenten Job gemacht."

Video: Games-Montage zu PSVR
WIRSPIELEN

Grafische Abstriche

Die technische Mängel fallen dem Tester der Seite Gamespot besonders auf. Ihm zufolge habe es einen Grund, weshalb andere VR-Systeme so viel mehr kosten würden. Im Gegensatz zu Vive und Rift weist die PSVR zwar keinen so starken Fliegengittereffekt auf, dafür ist die Auflösung deutlich geringer und die optionale Bewegungssteuerung über PlayStation Move werde dadurch limitiert, dass man sie nur vor frontal zur Kamera gerichtet wirklich gut nutzen könne. Zu bedenken sei überdies, dass einige der Spiele zum Start bei den Spielern für ein flaues Gefühl im Magen sorgen könnten. Anders als Oculus und HTC hat Sony bislang kein Kennzeichnungssystem, das einem sagt, wie fordernd ein Spiel ist. Wie berichtet, benötigen im Prinzip alle Spiele, die für Menschen unnatürliche Bewegungen erfordern, eine Eingewöhnungszeit. "Ich verstehe, dass die beiden anderen VR-Brillen viel teurer sind und einen viel stärkeren PC benötigen, aber es gibt einen Grund dafür, weshalb hochqualitatives VR so viel kostet. Wenngleich es manchmal überraschend gut funktioniert, erinnert mich (PSVR) an den Spruch: Man bekommt das, was man zu zahlen bereit ist," so Gamespot.

Sprung in neue Spielwelten

Die Branchenseite Game Informer sieht das weniger kritisch. An viele der grafischen Einschränkungen gewöhne man sich recht bald – so wie beim spielen auf einer alten Konsole oder auf einem schwachen PC. "Technisch gesehen sind Rift und Vive am PC stärkere Vorzeigeprodukte für VR. Doch PlayStation VR ist günstiger, bietet eine solide VR-Erfahrung, die viel komfortabler und einfacher zu nutzen ist. Für Konsolenspieler, die in das Reich der virtuellen Realität eintauchen wollen, ist PSVR gut genug. Man kann in virtuelle Welten eintreten, hat das Gefühl, wirklich dort zu sein und bekommt so ein komplett neues Spielerlebnis, das man auf Konsolen noch nicht kannte."

Bild: Die drei großen VR-Systeme im Vergleich.
Foto: Der Standard

Killer-app gesucht

Das derzeit vielleicht größte Problem von VR teilt Sonys PSVR jedoch mit der Konkurrenz, schreiben Eurogamer und IGN. "Die Technologie ist beeindruckend, aber noch in ihren Kinderschuhen", so IGN. "VR-Spiele, die sich mit aktuellen Konsolen-Blockbustern messen können, sind noch in weiter Ferne."

Aktuell würden Spieler zwar schon einige sehr interessante und neuartige Erfahrungen wie "Batman Arkham VR", "Rigs" oder "Playstation VR Worlds" geboten, doch die eine große Killer-App gebe es noch nicht. Immerhin scheint Sony eine relativ faire Preisstruktur bei den aktuellen PSVR-Games geglückt zu sein, die kostenlose und niedrigpreisige Titel genauso umschließt wie Halbpreis- und Vollpreistitel. "Virtual Reality ist eine großartige Plattform und PSVR ist ein beachtliches Stück Hardware mit zahlreichen gefälligen Erlebnissen", sagt Eurogamer. "Was aber fehlt, ist ein 'Super Mario 64', 'Halo' oder 'Ridge Racer' – das Must-have-Game, das diese neue Generation der interaktiven Unterhaltung so richtig in Schwung bringt." (zw, 6.10.2016)

Playstation VR erscheint am 13. Oktober und ist mit PS4 und PS4 Pro kompatibel. Das Basissystem mit Headset und Set-Top-Box kostet 399 Euro.