Wien – Bei Online-Sparangeboten sind in den vergangenen Wochen die Zinsen für Einlagen teils drastisch gesenkt worden, hat eine Sichtung der Angebote durch das Tarifvergleichsportal durchblicker.at ergeben. Und das, obwohl es aktuell keinen äußeren Anlass gebe, wie etwa eine Änderung der EZB-Zinspolitik, so das Unternehmen.

Für auf eine bestimmte Laufzeit gebundenes Festgeld zahlen die Anbieter nun um bis zu 0,75 Prozent weniger Zinsen als noch Mitte August, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Auch bei täglich fälligen Spareinlagen hat demnach eine Reihe von Anbietern den Rotstift angesetzt und die Zinsen um bis zu 0,20 Prozent gekürzt. Im Vergleich zu den etablierten Banken würden die Onlineanbieter jedoch trotz der jüngsten Zinssenkungswelle immer noch die deutlich attraktiveren Konditionen bieten, so Durchblicker.at-Geschäftsführer Reinhold Baudisch.

Angebote höher als bei Großbanken

Aktuell bieten spezialisierte Onlinebanken für täglich fällige Sparbücher noch 1,1 Prozent Zinsen. Nach Abzug der Kapitalertragsteuer (KESt) beträgt die Effektivverzinsung 0,83 Prozent. Die heimischen Großbanken bieten dagegen meist lediglich zwischen 0,01 und 0,125 Prozent Zinsen, wovon nochmals die KESt abgezogen wird.

Sparer, die ihr Geld auf ein Jahr binden, bekommen im besten Fall effektiv nur noch 0,97 Prozent Zinsen, bei zwei Jahren Bindefrist sind es sogar nur 0,93 Prozent. Auch eine sechsjährige Bindung bringt effektiv lediglich 1,25 Prozent.

Deutlich bessere Konditionen gibt es für Einlagen ab 5.000 Euro, hier sind bei einjähriger Bindung effektiv 1,24 Prozent, bei zweijähriger 1,31 Prozent möglich. Wer sein Geld auf sechs Jahre binden und das Maximum herausholen will, kann aktuell 1,48 Prozent Effektivzinsen erzielen, muss dafür aber mindestens 10.000 Euro anlegen. (APA, 6.10.2016)