Kolportierte Zahlen "zu hoch": Karl Amon, bis Jahresende ORF-Radiodirektor.

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Wien – Die Budgetverhandlungen des ORF für 2017 sind angelaufen, und wie gewohnt mit hohen Sparvorgaben zur Eröffnung. Kolportiert werden da 700.000 Euro Sparvorgabe für Ö1 und weitere 700.000 Euro Sparvorgabe für die Radio-Information. Die Summen twitterte etwa am Donnerstag die langjährige Radio-Redakteurin Brigitte Fuchs.

ORF-Radiodirektor Karl Amon sagt dazu: "Es stimmt, dass wir wie alle Jahre über das Budget verhandeln. Und es hat noch kein einziges Jahr gegeben, wo am Beginn der Budgetverhandlungen mehr Geld als bisher Thema war. Solche Verhandlungen stehen immer im Zeichen eines Managements der Knappheit. Das Muster ist seit Jahrzehnten das gleiche."

Stimmen die für Ö1 und Radioinformation kolportierten Zahlen nun? "Die kolportierten Zahlen sind falsch, nämlich zu hoch." Sind die Sparvorgaben deutlich niedriger? Von deutlich will Amon offenbar bewusst nicht sprechen: "Sie sind niedriger."

Er betont: Selbst diese niedrigeren Zahlen, die ihm vorliegen "sind der Beginn der Verhandlungen". Auch FM4, Ö3 und das Radio-Symphonieorchester seien mit Sparvorgaben konfrontiert.

33 Millionen Euro für Ö1 und Radio-Info

Ö1 und Radio-Information haben nach STANDARD-Infos ein (gemeinsames) Budget von rund 33 Millionen Euro pro Jahr; die Radiodirektion kommt auf 105 bis 110 Millionen Euro.

Sparmaßnahme Radiodirektion

Das Budget für 2017 ist zugleich das erste Budget von Radiodirektorin Monika Eigensperger. Der Stiftungsrat hat sie Mitte September zu Amons Nachfolgerin bestellt. Der ORF erklärte sie bei ihrer Bestellung zur personifizierten Sparmaßnahme: Dass die FM4-Senderchefin zugleich die Radiodirektion führe, spare dem ORF rund 500.000 Euro, hieß es im ORF. (red, 6.10.2016)