Klosterneuburg hat die schlechteste Luftqualität des Landes

Foto: APA / Herbert Pfarrhofer

Denkt man an Niederösterreich und dicke Luft, muss es nicht immer mit dem Stil des hochwohlgeborenen Regenten dieser Perle Österreichs zu tun haben. Wie jetzt erhoben und öffentlich gemacht wurde, hat Klosterneuburg die schlechteste Luftqualität des Landes. Wer hätte das gedacht? Doch auch der Rest des Planeten inhaliert nicht viel Besseres. Gerade einmal acht Prozent der Weltbevölkerung atmet saubere Luft, der Rest den menschgemachten Dreck.

Wobei es natürlich nicht einer gewissen Ironie entbehrt, dass Menschen, die in den Städten arbeiten und wegen der gesunden Luft und der sauberen Umwelt in deren Speckgürtel ziehen, dort jetzt mit dem Teesieb vorm Mund durch die kontaminierte Landschaft joggen.

Klosterneuburg als Opfer dieser Entwicklung bemerkt erste Auswirkungen des Studienergebnisses. So hat das Rathaus Peking bereits angefragt, ob Klostelneubulg nicht Partnerstadt werden möchte, man sei schließlich schon Luftwerteschwager. Der niederösterreichische Bürgermeister, so heißt es, ziere sich noch. Derweil rasseln die Grundstückspreise in die Kanalisation. Der Quadratmeter neben der Kläranlage Scheibbs soll schon höher gehandelt werden als jener in Kierling.

Und die internationale Luftwerte-Rating-Agentur Sulfur and Lead hat die Stadt an der grauen Donau mittlerweile herabgestuft. Erfreute sich Klosterneuburg bisher an einem glatten Triple A, so muss es sich ab sofort mit einem "AA" bescheiden. Eine Nomenklatur, die angesichts der gängigen Verkürzung des Städtenamens auf Kloburg besonders pikant erscheint. (flu, 8.10.2016)