Es könnte alles so einfach sein. Hätten wir noch einen Kaiser, könnten wir uns diese ganzen Wahlaufhebungen und Wahlwiederholungen ersparen.

Ulrich Habsburg-Lothringen, ein Spross des Erzhauses, Gutsbesitzer und zeitweilig lokaler Funktionär bei den Grünen, ist jetzt mit folgender Information an die Öffentlichkeit gegangen:

Die Republik Österreich ist nicht legitim.

Habsburg gründet das auf die interessante historische Behauptung, seinerzeit sei mit Kaiser Karl I. vereinbart worden, ein Referendum über Republik oder Monarchie abzuhalten.

Wer das wann genau vereinbart haben soll, ist nicht ganz klar. Möglicherweise müsste man dann auch eine Volksabstimmung darüber abhalten, ob Österreich-Ungarn den Ersten Weltkrieg verloren hat. Jedenfalls sollten wir laut Habsburg am 4. Dezember daher nicht nur einen Bundespräsidenten wählen, sondern auch über die Staatsform Republik oder Monarchie abstimmen.

Der Gedanke, dass im Fall des Falles der Enkel, nämlich Karl Habsburg, Thronanwärter wäre, erfüllt nicht alle Kenner mit freudiger Erwartung. Nur Norbert Hofer, Ordensritter des "Europäischen St.-Georgs-Ordens", dem Karl vorsitzt, wäre vielleicht mit einer Position bei Hofe zufrieden.

Die Republik hat mehr oder weniger ihren Frieden mit unserer habsburgischen Geschichte gemacht, aber jetzt kann es langsam gut sein. (Hans Rauscher, 7.10.2016)