Linz – Das Generali Ladies in Linz hat eine neue Nummer eins. Die auf Weltranglistenplatz sechs rangierende Tschechin Karolina Pliskova musste Turnierdirektorin Sandra Reichel kurzfristig absagen, dafür steht nun die Spanierin Garbine Muguruza an der Setzlisten-Spitze. Der Manager der Weltranglisten-Vierten gab Reichel in der Nacht auf Samstag das Okay für das Antreten bei dem mit insgesamt 600.000 Dollar dotierten Turnier.

Muguruza hatte auch noch das Turnier in Tianjin in China zur Auswahl. "Ich bin happy, dass sich Garbine für unser Turnier in Linz entschieden hat", sagte Reichel. "Sie weiß, wie viele andere Spielerinnen, die besondere Atmosphäre des Generali Ladies Linz zu schätzen." Die 23-jährige Ibererin ist aktuelle French-Open-Siegerin.

Trotz der Absage Pliskovas wegen Kräfteverschleiß treten mit Dominika Cibulkova (SVK-8), Madison Keys (USA-9) und Carla Suarez Navarro (ESP-10) insgesamt vier Top-Ten-Spielerinnen beim WTA-Event in Oberösterreichs Landeshauptstadt an. Das war zuletzt 2002 der Fall gewesen.

Keys unterlag am Samstag in Peking im Halbfinale der Britin Johanna Konta 6:7(1),6:4,4:6, die damit ab Montag die erste Top-Ten-Spielerin aus Großbritannien seit 1984 sein wird. Für die 21-Jährige aus Boca Raton geht es wie für Cibulkova und Suarez Navarro noch um die Qualifikation für das WTA-Masters.

Die 27-jährige Cibulkova hatte 2011 in Linz das Finale erreicht. Die 21-jährige Keys (WTA-9.) hat bisher zwei Turniere gewonnen, bei den Olympischen Spielen verlor sie das Spiel um Bronze.

Die 28-jährige Suarez-Navarro, aktuell Nummer zehn der Welt, hofft in Linz auf viele Punkte für den Saison-Showdown. Turnierdirektorin Sandra Reichel: "Sie wird oft unterschätzt, aber sie spielt cooles, weil anderes Tennis."

Eine Kandidatin auf den Turniersieg ist vielleicht auch die wegen Verletzungen auf Platz 43 zurückgefallene Schweizerin Belinda Bencic. Das 19-jährige Riesentalent lag in diesem Jahr bereits auf Position 7 im WTA-Ranking. "Sie hat echtes Potenzial. Die könnte wirklich ein Star werden", meinte auch Reichel zur Eidgenössin. Reichel "taugt" auch die Mischung in ihrem Feld, das am Freitag nochmals stark aufgewertet wurde.

Auf der Warteliste gab es sogar noch weitere Topspielerinnen, die wegen der Masters-Situation gerne in Linz spielen würden. "Die kann ich aber nicht nehmen, weil ich ja gar nicht so viele Top-Ten-Spielerinnen spielen lassen darf", erklärte Reichel.

Reichel hat freilich auch im Hinterkopf, dass Hauptsponsor "Generali" nach 26 Jahren aussteigt und somit für die nächste Auflage ein neuer Geldgeber gefunden werden muss. "Ich bin wirklich zuversichtlich", versicherte sie.

Die heimischen Hoffnungen trägt nach der krankheitsbedingten Absage von Tamira Paszek die mit einer Wild Card ausgestattete junge Oberösterreicherin Barbara Haas. Wild Cards für die Qualifikation erhielten Mira Antonitsch und Julia Grabher.

Neu eingeführt wird von Montag bis Donnerstag die Splittung der Eintrittskarten auf eine "Day Session" und "Night Session". Ab 18.30 Uhr werden bei den vergünstigten Abend-Tickets zwei Einzel garantiert. (APA, 7.10.2016)