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Foto: Reuters/HongJi

Wer dachte, die Affäre um explodierende Smartphones bei Samsung könnte nicht schlimmer werden, wird in den vergangenen Tagen eines Besseren belehrt. US-Medien berichten, dass nun schon drei ausgetauschte Galaxy Note 7 Feuer gefangen haben; eine Person musste deshalb sogar mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Das Heikle an diesem Fall: Es handelt sich bei diesem neu kolportierten Fall tatsächlich um das erste ausgetauschte Gerät, das explodiert ist – und zwar bereits am Dienstag.

Drei Vorfälle in vier Tagen

Darauf folgten diese Woche dann zwei weitere Vorfälle mit Ersatzgeräten: Am Donnerstag in einem Flugzeug; am Freitag wurde ein 13-jähriges Mädchen verletzt. Samsung gab damals an, dass "jeder Bericht ernstgenommen" werde und "die Sicherheit der Kunden höchste Prioriät" habe. TheVerge nennt dies eine Lüge. Denn Samsung wusste zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tage lang, dass auch Ersatzgeräte gefährlich sind. Die Smartphones hätten laut TheVerge spätestens nach dem zweiten Vorfall am Donnerstag allesamt zurückgerufen werden sollen.

Samsung-Mitarbeiter verschickt unabsichtlich SMS

Der betroffene US-Bürger gab an, dass sein Gerät in der Nacht plötzlich Feuer fing. Es habe "nur herumgelegen" und sei nicht mit einem Ladekabel verbunden gewesen. Er sei in einem "von Rauch gefülltem" Schlafzimmer aufgewacht und habe am nächsten Tag wegen Atembeschwerden behandelt werden müssen. Noch schlimmer: Ein Samsung-Mitarbeiter, der Kontakt mit dem Nutzer aufgenommen hatte, schickte diesem wohl unabsichtlich eine SMS, in der die Rede davon ist, dass er den Kunden "bremsen" könne, wenn dies von der Firmenzentrale gewünscht sei.

US-Mobilfunker wechseln frei

US-Mobilfunkanbieter haben nun begonnen, Samsung Galaxy Note 7-Geräte zurückzunehmen. Es kommt nicht mehr zu einem Austausch, Kunden können sich ein anderes Mobiltelefon aussuchen. Für Samsung ist das die ultimative Katastrophe. Nutzer und potenzielle Kunden werden durch Medienberichte oder Warnungen auf Flughäfen permanent daran erinnert, dass Samsung-Geräte unsicher sind. Zwar stieg der Aktienkurs von Samsung vergangene Woche wegen etwaiger Firmenumstrukturierungen an, langfristig könnte sich die Galaxy Note-Katastrophe jedoch als schwerwiegende Kalamität erweisen. (fsc, 8.10.2016)