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Demonstranten zündet Fabriken und Autos an.

Foto: Reuters/Negeri

Addis Abeba – Wegen wachsender Unruhen nahe der Hauptstadt Addis Abeba hat die äthiopische Regierung den Notstand ausgerufen. Damit wolle man diejenigen unter Kontrolle bringen, die in der Oromia-Region "Frieden und Sicherheit" gefährdeten, meldete der staatliche Sender EBC am Sonntag.

"Die in einigen Teilen Äthiopiens andauernde Gewalt hat Menschenleben gefordert und Besitz zerstört. Dem müssen wir bald ein Ende setzen", sagte Premierminister Hailemariam Desalegn in einer Fernsehansprache. Der Notstand könne bis zu sechs Monate in Kraft bleiben, berichtete die Tageszeitung "Fortune" unter Berufung auf die Behörden.

Elf Fabriken angezündet

In der Oromia-Region zündeten oppositionelle Demonstranten vergangene Woche elf Fabriken und fast 60 Autos an. Berichten zufolge sind viele Straßen Richtung Addis Abeba gesperrt. Die Proteste sind eine Reaktion auf eine Massenpanik nach regierungskritischen Protesten am vergangenen Sonntag, bei der mehr als 50 Menschen ums Leben kamen.

Die Unruhen begannen im November 2015, als die Regierung neue Bauprojekte um Addis Abeba ankündigte. Kritiker befürchten, das Vorhaben werde die ländliche Bevölkerung benachteiligen. (APA, 9.10.2016)