Entwickler implementierten Rassismus als Element aus mehreren Gründen.

Foto: hangar 13

In-Game-Nachricht der Entwickler.

Screenshot: Mafia 3

Das Gangster-Spiel "Mafia 3" ist nicht gerade Scheu, was die Darstellung von Rassismus betrifft. Laut Entwickler Hangar 13 sei die Thematik relevant für einen gewissen Grad an Authentizität sowie ein Kommentar auf die damalige, vorherrschende Rassendiskriminierung.

Für die Authentizität

Hangar 13 hat dazu einen Text im Spiel implementiert, der bei Spielstart aufscheint und die rassistischen Darstellungen erklärt und legitimiert. "Wir haben versucht eine authentische und umfassende Erfahrung zu gestalten, die die äußerst turbulente Zeit und betroffene Orte festhält – inklusive Rassismus."

"Mafia 3" spielt in einer fiktionalisierten Version des US-amerikanischen Südens im Jahr 1968. In New Bordeaux, dem Äquivalent zu New Orleans, schlüpft man in die Rolle des Vietnamkriegsveteranen Lincoln Clay. Als Teil eines mafiösen Clans versucht er, die Macht über die Stadt zu gewinnen – inmitten von Rassenunruhen, Hippie-Protesten und Polizeigewalt.

Für die Opfer

Die Entwickler selbst distanzieren sich deutlich vom dargestellten Rassismus in "Mafia 3". "Wir finden die rassistischen Ansichten, Worte und das Verhalten mancher Charaktere widerwärtig. Aber wir glauben, dass sie essenziell für die Geschichte des Lincoln Clay sind."

"Viel wichtiger, hätten wir diesen realen und schändlichen Teil unserer Vergangenheit nicht eingebaut, wäre es eine Beleidigung für die Millionen gewesen, die Opfer der damaligen – und heutigen – Bigotterie, Diskriminierung, Vorurteile und Rassismus in all seinen Formen geworden sind."

Video: Story-Trailer von "Mafia 3"
WIRSPIELEN

Parallelen zu heute

Creative Director Matthias Worch hat im Interview mit dem GameStandard bereits Bezug auf den dargestellten Rassismus und die parallelen zur Situation heute gezogen. "Wenn es aber Parallelen zu heute gibt, zeigt dies nur, wie wichtig es ist, dass man sich damit beschäftigt. Dass es noch keine abgeschlossene Sachlage ist. Uns ist es wichtig, diese Geschichte interessant zu vermitteln, damit die Leute heute die Perspektive haben und vielleicht die Parallelen sehen können" (rec, 10.10.2016)