Moskau – Russland nützt sein Engagement im Syrien-Krieg, um dort dauerhaft Fuß zu fassen. In dem seit 1971 von russischen Kriegsschiffen genutzten Mittelmeerhafen Tartus werde ein "ständiger russischer Marinestützpunkt" eingerichtet, teilte die russische Regierung am Montag mit.

Am Freitag ratifizierte das russische Parlament ein bilaterales Abkommen, das die unbefristete Stationierung von Kampfflugzeugen, Hubschraubern und Soldaten auf einem russischen Stützpunkt in Syrien erlaubt. Bereits Anfang Oktober brachte Russland ein Raketenabwehrsystem vom Typ S-300 nach Tartus. Es handle sich um ein "reines Abwehrsystem", das niemanden bedrohe, hieß es.

Zahl der russischen Flugzeuge geheim

In Hmeimim (Provinz Latakia) sind russische Kampfflugzeuge stationiert. Wie viele Jets in Syrien im Einsatz sind, hält Russland geheim. Staatsmedien sprachen im Vorjahr von mehr als 50 Flugzeugen. Russland flog Angriffe etwa mit Kampfjets vom Typ Suchoi Su-25-SM und Suchoi Su-30SM. Auch Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 sowie Mi-8-Mehrzweckhubschrauber wurden eingesetzt. Vor der syrischen Küste ankern russische Kriegsschiffe.

Die russische Armee unterstützt im Bürgerkrieg den umstrittenen Machthaber Bashar al-Assad. Jüngst war Russland wegen des Bombardements der Stadt Aleppo international scharf kritisiert worden. Die USA brachen aus Protest gegen das Vorgehen ihre Syrien-Gespräche mit Russland ab. (APA, 10.10.2016)