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Ein am Samstag ausgebrannter Lkw in der Stadt Sebeta nahe der Hauptstadt Addis Abeba.

Foto: REUTERS/Tiksa Negeri

Addis Abeba – Die äthiopische Regierung hat die Verhängung des Ausnahmezustandes mit den jüngsten Unruhen in dem Land begründet. Die Gewaltakte seien teilweise vom Ausland angestachelt worden, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Bewaffnete Banden würden von verschiedenen Kräften in Eritrea und Ägypten unterstützt.

Merkel am Montagabend erwartet

Am Vorabend des Besuches von Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Führung in Addis Abeba für sechs Monate den landesweit geltenden Ausnahmezustand erklärt. Die seit Monaten anhaltenden Unruhen stellten eine Bedrohung für das äthiopische Volk dar, sagte Ministerpräsident Hailemariam Desalegn am Sonntag im staatlichen Fernsehen. Merkel trifft am Montagabend in dem Land am Horn von Afrika ein.

500 Menschen bei Protestaktionen gestorben

Nach Informationen von Menschenrechtsgruppen sind seit dem vergangenen Jahr bei gewaltsamen Protestaktionen in der Region Oromiya mehr als 500 Menschen getötet worden. Auslöser waren Pläne zum Ausbau der Hauptstadt-Region, von der Oromiya betroffen ist. Sie eskalierten später zu Protesten gegen die Politik der Regierung und gegen Menschenrechtsverletzungen.

Die Gewalt in der Oromiya-Region wirft einen Schatten auf die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung Äthiopiens. Das Land gehört zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas. Allerdings kritisieren sowohl die Opposition als auch andere Länder den autoritären Regierungsstil der Führung in Addis Abeba. (Reuters, 10.10.2016)