Wien – In der ÖVP wird wild dementiert: Die Gerüchte über ein mögliches Wahlbündnis mit den Neos seien Schwachsinn, heißt es aus Parteikreisen. Mit Hans Peter Haselsteiner, dem Finanzier der Neos, sei eine Kooperation unmöglich. Man möge sich vorstellen: Haselsteiner, ein dezidierter Kritiker der Asyllinie der Bundesregierung, müsste den Kurs von Kurz und Innenminister Wolfgang Sobotka mittragen. Denkunmöglich. Haselsteiner würde das niemals zulassen. Und auch in der ÖVP gebe es kein Interesse, mit den Neos zusammenzugehen, mit viel zu vielen Persönlichkeiten aus deren Reihen sei eine Zusammenarbeit gar nicht möglich.

Im Büro von Außenminister Sebastian Kurz streitet man allerdings nicht ab, dass es ein oder auch mehrere Treffen mit Neos-Chef Matthias Strolz gegeben habe. Das sei durchaus üblich, man treffe auch andere Politiker, das nenne man Netzwerken. Die Idee einer gemeinsamen Partei sei aber Unsinn. Es gebe weder in der ÖVP noch bei Minister Kurz die konkrete Idee einer Kooperation. Offenbar wurde aus einem Treffen im Kaffeehaus dieses Gerücht gestrickt.

Verbrannte Erde

Aus anderer Quelle heißt es: Die Neos seien doch der Garant für einen linken Bundeskanzler. Es habe zu viel verbrannte Erde zwischen ÖVP und Neos gegeben, da würde es auch Parteichef Strolz zerreißen. Das Gerücht sei entweder gut erfunden oder in böser Absicht verbreitet worden, um Strolz zu schaden.

Strolz selbst will sich zu den Gerüchten nicht äußern. Ja, es habe Gespräche gegeben, heißt es aus Parteikreisen. Eine Plattform mit Kurz und der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss sei natürlich spannend für die Neos. Inhaltlich tut sich die Partei aber derzeit mit der Asylpolitik von Kurz schwer. Im Gegensatz zum Außenminister wollen die Neos auch nicht mit der FPÖ koalieren. Mehr Übereinstimmungen gibt es da mit Griss. Ob es eine Zusammenarbeit gibt, ist ebenfalls noch nicht entschieden. (koli, völ, 10.10.2016)