Wien – Mit der neunten Ausgabe der "Buch Wien" scharrt ein "spektakuläres Bücherfest" in den Startlöchern, wie Programmdirektor Günter Kaindlstorfer heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz versprach. Mit 429 Veranstaltungen werde die Messe von 10. bis 13. November "die halbe Stadt bespielen". Eröffnungsrednerin ist die ungarisch-deutsche Schriftstellerin Terezia Mora.

Rund 350 Aussteller aus 17 Nationen sind bei der heurigen Messeausgabe dabei. "Damit sind wir so international wie noch nie und setzen damit ein gutes Zeichen für Offenheit und interkulturellen Dialog", freute sich Hauptverbands-Präsident Benedikt Föger. Mora wird in ihrer Rede die Digitalisierung aller Lebensbereiche sowie die aktuellen Umbrüche in Europa thematisieren.

Lange Nacht und viele Gäste

Die Veranstaltungen, die neben den 8.000 Quadratmetern Messefläche auch Wiener Buchhandlungen, Literaturhäuser, Museen, Kinos, aber auch das Amtshaus Wieden oder die Diplomatische Akademie erfassen, kulminieren in der "Langen Nacht der Bücher" am 9. November. Dabei sind Autoren wie Andre Heller, Arne Dahl oder Stefanie Sargnagel bei Florian Scheuba zu Gast, Heinz Fischer wird im Gespräch mit Scheuba eine Graphic Novel präsentieren und auch der dann frisch gekürte Gewinner des ersten österreichischen Buchpreises wird auftreten. Performances gibt es beim internationalen Poetry Slam sowie auf der Kochbuchbühne.

Neben heimischen Autoren von Philip Blom bis Sabine Gruber, Doris Knecht bis Dirk Stermann, Reinhard Kaiser-Mühlecker bis Marlene Streeruwitz, sind auch viel beachtete internationale Gäste zu Lesungen da: etwa Bachtyar Ali, die wichtigste Stimme der kurdischen Gegenwartsliteratur, der Israeli Nir Baram, der Doron Rabinovici im Jüdischen Museum zum Gespräch trifft oder US-Shootingstar Cynthia D'Aprix Sweeney.

Im Sachbuchsegment wird ein Religions-Schwerpunkt gesetzt, zum einen mit dem 500-jährigen Reformationsjubiläum: der Luther-Biograf Willi Winkler diskutiert dabei mit Ex-Bischöfin Margot Käßmann und der ehemaligen Pfarrerin und Politikerin Gertraud Knoll. Zu Gast ist aber auch Jan Assmann mit seinem neuen Buch über die Ursprünge von Gewalt in monotheistischen Religionen unter dem Titel "Totale Religion". (APA, 11.10.2016)