Wien – Die ORF-Radios müssen 2017 mit weniger Geld auskommen. Heuer betrug das gesamte Radio-Budget knapp 110 Mio. Euro. "Für das nächste Jahr ist ein Budget knapp darunter geplant", sagte der scheidende Radiodirektor Karl Amon. Er erstellt das Budget 2017 bereits gemeinsam mit seiner Nachfolgerin Monika Eigensperger. Der STANDARD berichtete bereits über die Sparvorgaben für Ö1 und die Radioinformation.

Zahlen nannte Amon mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht. "2017 ist aber aus meiner Sicht eine Inflationsabgeltung unrealistisch." Die Gespräche sollten bis Ende Oktober, Anfang November abgeschlossen sein, so Amon. Er bestätigte, dass nicht nur Ö1 und die Radio-Information betroffen sind: "Ja, alle Bereiche haben reduzierte Budgetansätze zu erwarten."

Protest gegen Sparpläne für Ö1

Vergangene Woche hatte die langjährige Redakteurin Brigitte Fuchs auf Twitter für Aufregung gesorgt. "Einsparzielvorgabe für 2017: 700.000 für Ö1 und nochmals 700.000 für die Radio-Information. Wie soll das bitte gehen?", fragte sie. Am Dienstag protestierte die IG Autoren per Aussendung gegen die Sparpläne.

Das Radiobudget des ORF verteilt sich zu rund einem Drittel auf Ö1, einem Fünftel auf Ö3, einem Zehntel auf FM4, einem Fünftel auf die Radio-Information, einem Zehntel auf das Radio-Symphonieorchester. Die verbleibenden Prozente entfallen auf das RadioKulturhaus und die Stabsstellen.

Neben den Sparzielen gibt es nächstes Jahr auch Programminvestitionen. Für 2017 ist anlässlich des 50. Geburtstages von Ö1 eine Schemareform geplant sowie ein neues akustisches und optisches Design und ein Programmschwerpunkt am 1. Oktober. Das RadioKulturhaus wird 20 Jahre alt und feiert dies mit monatlichen speziellen Veranstaltungen im Rahmen der laufenden Reihen. Und auch inhaltlich könnte sich was tun. "Da ja jetzt Peter Klein definitiv zum Ö1-Chef bestellt ist, kommt als nächster Schritt die Umsetzung der Programmreform", erklärte Amon. (APA, 11.10.2016)