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Amazon will auf Konkurrenten wie Wal-Mart oder (hier) Wholefoods aufholen.

Foto: Reuters

Nach Popup-Stores und einer ersten Bücherhandlung plant Amazon offenbar einen weiteren Vorstoß in den Offline-Handel. Der als Onlinehändler groß gewordene Konzern könnte bald in Konkurrenz mit dem Lebensmittelhandel stehen.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal plant man in den USA die Einrichtung kleiner Shops, in denen Gemüse, Fleisch, Milch und andere frische Lebensmittel erhältlich sind. Dazu sollen sich in den Geschäften auch Artikel mit längerer Haltbarkeit – etwa Erdnussbutter oder Cerealien – über Touchscreen-Stationen oder per Smartphone bestellen lassen und noch am selben Tag geliefert werden.

Start mit Drive-in-Abholung

Das Konzept geht allerdings noch weiter. Schon "bald" sollen Drive-in-Standorte eröffnen, an denen Kunden online bestellte Ware selber abholen können. Die Wartezeiten sollen mithilfe automatischer Kennzeichenerfassung verkürzt werden.

Das Offline-Angebot richtet sich allerdings nicht an jedermann, sondern soll nur für Kunden mit Amazon Fresh-Abo zugänglich sein. Dieses bietet der Konzern in mehreren US-Metropolen und auch in London an. Dort haben User mit einem Prime-Abonnement, das mit 99 Dollar jährlich zu Buche schlägt, die Möglichkeit, für weitere 15 Dollar pro Monat auch frische Lebensmittel bei Amazon zu bestellen, die am gleichen Tag noch zugestellt werden.

Hart umkämpfter Markt

US-Haushalte tätigen im Schnitt mehr als anderthalb Lebensmitteleinkäufe pro Woche und geben dabei 107 Dollar aus. Mit der Eröffnung eigener Läden und Abholstationen reagiert Amazon auch auf Unternehmen wie den US-Lebensmittelhandelsführer Wal-Mart, die zunehmen stärker auf onlinegestützten Handel setzen. Die Konkurrenz im Markt ist groß, Amazon hält laut den den Analysten von Cowen and Company aktuell einen Marktanteil von 1,1 Prozent. Zum Bericht des Wall Street Journal wollte der Händler keinen Kommentar abgeben. (gpi, 11.10.2016)