Angriffe, bei denen am Wochenende neun Soldaten getötet worden waren, lösten im Westen Burmas eine neue Gefechtswelle aus.

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Rangun- Im Westen Burmas (Myanmars) sind bei ethnisch motivierter Gewalt zwölf Menschen getötet worden. Wie die staatlichen Medien des südostasiatischen Landes am Mittwoch berichteten, lieferten sich im von der muslimischen Minderheit der Rohingya bewohnten Staat Rakhine bewaffnete Kämpfer und Soldaten heftige Gefechte.

Die Armee stand dabei teils mehreren hundert mit Pistolen und Schwertern bewaffneten Männern gegenüber. Das Militär durchstreifte die Region an der Grenze zu Bangladesch seit Sonntag, nachdem neun Soldaten bei koordinierten Angriffen auf Grenzposten getötet worden waren.

Keine Verbesserungen für Minderheit

Myanmar ist mehrheitlich buddhistisch, nationalistische Buddhisten sprechen den Rohingya das Recht auf Staatsbürgerschaft ab. 2012 war Rakhine von einer Gewaltwelle erfasst worden, in deren Verlauf mehr als hundert Menschen getötet und zehntausende Rohingya in die Flucht getrieben wurden.

Myanmar wurde jahrzehntelang von einer Militärjunta beherrscht und von westlichen Regierungen mit Sanktionen belegt. Ab 2010 leitete die Junta jedoch einen demokratischen Übergang ein. Im November 2015 fanden die ersten freien Parlamentswahlen statt, aus denen die Nationale Liga für Demokratie (NLD) von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi als Siegerin hervorging. Für die Rohingya brachte der Übergang keine Besserung ihrer Lage. (APA, 12.10.2016)