Wien – Heuer haben 7.826 Flüchtlinge Österreich wieder verlassen. Das geht aus dem Mittwoch im Ministerrat vorgelegten Bericht des Innenministeriums zur Flüchtlingsobergrenze hervor. Die für heuer mit 37.500 Personen festgelegte Grenze wurde demnach bis Ende September zu 75 Prozent ausgeschöpft.

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat angesichts der September-Zahlen bereits vorige Woche gemeint, dass die bei Erreichen der Obergrenze geplante Notverordnung heuer wohl nur für einige Tage in Kraft sein werde, wenn überhaupt.

4.500 freiwillige Ausreisen, 3.300 Abschiebungen

Zwar wurden bis Ende September 34.657 Asylanträge gestellt. Für die Obergrenze maßgeblich ist aber die Zahl der zum Asylverfahren zugelassenen Personen, und diese liegt nur bei 28.298 (davon 8.603 noch aus dem Vorjahr übernommene Asylanträge).

Die monatliche Zahl der Asylanträge lag im September mit 2.621 Fällen um mehr als 75 Prozent unter dem Wert des Vergleichsmonats 2015 (10.672 Anträge). Es handelt sich um den niedrigsten Monatswert seit August 2014.

Die Zahl der "Außerlandesbringungen" ist seit Juli von 5.998 auf 7.826 gestiegen. Die meisten sind freiwillig wieder ausgereist (4.515), weitere 3.311 wurden abgeschoben. Die Hälfte der Abschiebungen erfolgte, weil laut Dublin-Abkommen ein anderer (meist EU-)Staat für das Asylverfahren zuständig war. (APA, red, 13.10.2016)