Reykjavik – Mit ihrem Baby an der Brust hat sich eine isländische Abgeordnete im Parlament in Reykjavik an das Plenum gewandt. Bei der im Fernsehen übertragenen Sitzung des Althingi erhob sich Unnur Bra Konradsdottir am Mittwoch, um sich in der Debatte zu äußern. Die Abgeordnete der rechten Unabhängigkeitspartei bezeichnete das öffentliche Stillen ihres Babys als "die natürlichste Sache der Welt".

Ihre politische Arbeit ändere nichts an ihren Pflichten als Mutter, fügte Konradsdottir hinzu. Sie sagte, ihre sechs Wochen alte Tochter habe sich nicht stören lassen. "Im Gegenteil, sie wäre gestört worden, hätte ich aufgehört, sie zu stillen, um zu sprechen", sagte die Mutter dreier Kinder. Laut isländischen Medien war es das erste Mal, dass eine Abgeordnete im Parlament bei einer Rede ihr Kind stillte. Island war 1980 das erste Land der Welt, dass mit Vigdis Finnbogadottir eine demokratische gewählte Präsidentin hatte. (APA, 13.10.2016)