Der Release-Zeitplan sieht es so vor, und an diese Vorgabe hält sich Softwarehersteller Canonical gewohnt strikt: Mit Ubuntu 16.10 gibt es nun eine neue Generation der beliebten Linux-Distribution, die wie gewohnt kostenlos von der Seite des Projekts zum Download steht.

Yakkety Yak

Im Gegensatz zum direkten Vorgänger – Ubuntu 16.04 – handelt es sich bei "Yakkety Yak" um keine Long-Term-Support-Release. Üblicherweise nutzt man solche Zwischenversionen gerne, um zentrale Änderungen an der Software vorzunehmen, doch in diese Hinsicht gibt sich Canonical bei Ubuntu 16.10 – einmal – mehr äußerst zurückhaltend.

Der Desktop von Ubuntu 16.10 präsentiert sich weitgehend unverändert.
Screenshot: Andreas Proschofsky / STANDARD

Sieht man von den gewohnten Aktualisierungen der mitgelieferten Softwarekomponenten ab, hat sich in der neuen Version recht wenig getan. Zumindest wurde der Low-Graphics-Mode für den Desktop Unity überarbeitet, damit Ubuntu besser in virtuellen Maschinen – und auf älterer Hardware – läuft. Dieser Modus wird je nach vorhandener Hardware automatisch aktiviert.

Softwareaktualisierung

Ansonsten dominieren aber die erwähnten Software-Updates. So ist der Linux-Kernel nun in der Version 4.8 mit dabei, wovon vor allem die Unterstützung moderner Hardware profitiert. Zu den wichtigsten Softwarekomponenten gehören der Browser Firefox in der aktuellen Version 49. Auch Libreoffice 5.2.2.2 ist mit dabei.

Ein Großteil der vorinstallierten Programm wird weiterhin vom GNOME-Desktop geliefert. Hier hat man die enthaltenen Komponenten auf die nicht mehr ganz neue Version 3.20 aktualisiert. Bei einzelnen Programmen macht man aber eine – erfreuliche – Ausnahme, so ist etwa der Videoplayer Totem schon in der Version 3.22 mit dabei. Zudem kommt nun Systemd auch für das Starten der User Sessions zum Einsatz.

Unity 8

Den immer wieder mal angekündigten Umstieg auf den eigenen X.org-Nachfolger Mir vollzieht Canonical auch mit Ubuntu 16.10 nicht. Zumindest können interessierte Nutzer das darauf basierende Unity 8 nun aber recht einfach ausprobieren, ist es doch von Haus aus installiert. Es reicht also die entsprechende Session am Login-Screen auszuwählen. Für den täglichen Einsatz ist all das aber derzeit noch nicht tauglich, zu schnell offenbaren sich fehlende Funktionen und verbliebenen Bugs. So weist etwa Canonical selbst darauf hin, dass sich Unity 8 zeitweise komplett aufhängt.

Unity 8 steht optional zur Verfügung.
Screenshot: Andreas Proschofsky / STANDARD

Fazit

Im Vergleich zum Vorgänger bietet Ubuntu 16.10 bietet die neue Version also nur sehr wenige Änderungen. Insofern empfiehlt sich ein Update eigentlich nur für all jene, die wirklich immer das Aktuellste auf ihrem Rechner haben wollen. Wird doch Ubuntu 16.04 fünf Jahre lang gepflegt, während all jene, die jetzt Ubuntu 16.10 wählen, in ein paar Monaten auf 17.04 aktualisieren müssen – egal wie stabil oder instabil die folgende Version dann sein mag.

Neben der Desktop-Ausgabe von Ubuntu gibt es wie gewohnt auch Cloud- und Server-Images. Zudem wurden auch wieder neue Versionen diverser Ubuntu-Derivate wie Ubuntu GNOME oder Xubuntu veröffentlicht. (Andreas Proschofsky, 13.10.2016)