Wien – Die Regierung werde aufgefordert, "Umsetzung und Finanzierung eines würdigen Denkmals" für die aus Österreich stammenden Opfer des früheren NS-Vernichtungslagers in Maly Trostinec (heute in Weißrussland) "zu ermöglichen". Diesem am Donnerstag dem Nationalrat vorgelegten Entschließungsantrag, mit dem ein politisch unaufgearbeitetes Kapitel aus der Nazizeit angegangen wird, stimmten am Nachmittag sämtliche Parteien zu.

40.000 bis 60.000 Menschen wurden zwischen 1942 und 1944 in dem unweit der Stadt Minsk gelegenen Ort von SS-Einheiten ermordet, darunter rund 13.500 Juden aus Österreich: mehr als an den anderen einzelnen Stätten des NS-Völkermords. Weißrusslands Regierung hat in Maly Trostinec einen Gedenkort errichtet. In Österreich gelte es nun, zu klären, wer konkret das dort aufzustellende Denkmal planen und bezahlen werde, sagt der grüne Kultursprecher Harald Walser. (bri, 13.10.2016)