Washington – Das US-Justizministerium will vom kommenden Jahr an landesweit Fälle von Polizeigewalt in einer Datenbank sammeln. Umfassende und präzise Informationen seien unentbehrlich, um Vertrauen zwischen den Strafverfolgungsbehörden und den Bürgern herzustellen, sagte Justizministerin Loretta Lynch am Donnerstag.

Der Mangel an vollständigen Angaben habe es bisher sehr schwer gemacht, die Ursachen für Polizeischüsse zu ermitteln oder herauszufinden, ob die Fälle zugenommen hätten oder bloß verstärkt über sie berichtet werde.

Sammeln von Daten sehr schwierig

Seit den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf den schwarzen Jugendlichen Michael Brown in der Stadt Ferguson 2014 haben mehrere Fälle von Polizeigewalt die USA aufgewühlt und zu Protesten geführt. Nicht selten waren unbewaffnete Afroamerikaner das Opfer.

Da es tausende unterschiedliche Polizeibehörden in den USA gibt, ist das zentrale Sammeln von Daten sehr schwierig. Bürgerrechtsanwälte kritisierten nach einem Bericht der "New York Times", dass das Übermitteln der Daten für örtliche Polizeistellen teilweise freiwillig sei. Es sei bisher nicht klar, welche Geldbußen verhängt werden sollten, um dafür zu sorgen, dass Fälle von Polizeigewalt auch tatsächlich gemeldet werden. (APA, 14.10.2016)