Budapest/Wien – Der "Népszabadság"-Mutterkonzern Mediaworks im Besitz der Wiener VCP reagiert mit einer Aussendung auf das STANDARD-Interview mit dem stellvertretenden Chefredakteur der am Samstag eingestellten ungarischen Tageszeitung, Mártos Gergely.

Mediaworks betont darin "unseren Willen, die Fragen der künftigen Form von 'Népszabadság' weiterhin konstruktiv mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu besprechen". Die Zeitung habe man "aufgrund signifikanter Verluste lediglich temporär suspendiert und nicht eingestellt". Die Mutterholding habe "die Redaktion von 'Népszabadság' eingeladen, gemeinsam eine neue Form des Geschäftsmodells zu erarbeiten".

Die Mutterholding habe auf ein E-Mail von "Népszabadság"-Chefredakteur András Murányi, er wolle die Zeitung um einen Euro kaufen, "sofortige Gesprächsbereitschaft" erklärt. Der Chefredakteur habe den vereinbarten Gesprächstermin "in letzter Minute abgesagt", heißt es in der Aussendung.

Bereit, an Redaktion zu verkaufen

Mediaworks: "Unser Bemühen gilt weiterhin, 'Népszabadság' auf eine neue Basis zu stellen. Diese muss wirtschaftlich sinnvoll und tragbar sein, um die bestmögliche Zukunft von mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Gruppe für die Zukunft zu sichern. Ebenso ist unsere Bereitschaft, über eine potenzielle Akquisition durch die Redaktion zu verhandeln, aufrecht."

Die Mutterholding hoffe, in "Konsultationen mit der Redaktion, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft" zu einem "lebensfähigen Konzept der Zeitung" zu kommen: "Die Redaktion und der Betriebsrat sind wie in der Vergangenheit eingeladen, daran gemeinsam zu arbeiten", lässt die Mediaworks am Freitag verlauten. (red, 14.10.2016)