Gegen Gürtel-Engerschnallen: Ex-Finanzminister Rudolf Edlinger

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Wien – Nächster Angriff aus der SPÖ auf Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP): "Österreichs Pensionistinnen und Pensionisten haben es sich sicher nicht verdient, ständig als Sündenböcke für das Budget herhalten zu müssen! Die Pensionspanikmache entbehrt jeglicher Grundlage und ist schlicht ein mehr als durchsichtiger Versuch, Kürzungen auf Kosten der schwächsten Bevölkerungsgruppen umzusetzen," sagt Rudolf Edlinger, Vizepräsident des SPÖ-Pensionistenverbands.

Bundeszuschuss stabil

Die Wahrheit sei: "In den letzten Jahren wurden die tiefgreifendsten Pensionsreformen seit Einführung des ASVG umgesetzt! Diese Maßnahmen entfalten ihre Wirkung immer stärker: Der Bundeszuschuss zu den Pensionen bleibt stabil und liegt seit Jahren unter den Prognosen, das faktische Pensionsantrittsalter steigt, ebenso wie die Zahl der Beschäftigten!", stellt Edlinger zur aktuellen Diskussion zum Thema Pensionen fest.

Edlinger ist einer der Amtsvorgänger von Schelling, er war in den späten 1990er Jahren Finanzminister.

Forderung nach Reichensteuer

"Der Pensionistenverband Österreichs ist offen für echte, nachhaltige Reformen, das haben wir in der Vergangenheit mehrfach bewiesen. Aber wir werden uns stets jenen entgegenstellen, die von ‚Reformen‘ sprechen, aber in Wahrheit Pensionskürzungen und Einschnitte für die Betroffenen wollen", so Edlinger, der fordert: "Es ist nicht einzusehen, dass die ÖVP ständig versucht, bei den finanziell Schwächeren den Gürtel noch enger zu schnallen, während hohe Vermögen in Österreich kaum besteuert werden. Es ist daher höchst an der Zeit, dass auch die Reichen endlich einen fairen finanziellen Beitrag zur Sicherung des sozialen Gefüges in Österreich beitragen!" (red, 14.10.2016)