Für Menschen (li.) ist das Virus ungefährlich, Rinder (re.) müssen sich gegen die Blauzungenkrankheit hingegen impfen lassen.

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Bozen – Aufgrund der fortschreitenden Ausbreitung der Blauzungenkrankheit in einigen italienischen Regionen hat das Gesundheitsministerium in Rom nun auch Teile Südtirols zum Sperrgebiet erklärt. Dies teilte das Land am Freitag in einer Aussendung mit. Nur geimpfte Tiere dürfen die Sperrzone verlassen.

In der an Südtirol angrenzenden Region Venetien seien bereits mehr als 180 Ausbrüche der Krankheit gemeldet und auch im ebenfalls angrenzenden Trentino gebe es einen Seuchenherd in der Nähe von Mezzolombardo sowie neue Verdachtsfälle in der Val Sugana. "Das Gesundheitsministerium und die EU-Kommission mussten das Sperrgebiet erweitern. Nun zählen auch der Landesteil südlich von Bozen sowie der Abschnitt orografisch rechts der Etsch bis Lana dazu", berichtete der stellvertretende Landestierarzt Ernst Stifter.

Übertragung durch Stechmücken

Agrarlandesrat Arnold Schuler (SVP) habe aus dem Landwirtschaftsressort bereits 185.000 Euro für den Ankauf von Impfstoffen zur Verfügung gestellt. Damit sollen die Betriebsärzte und Amtstierärzte nun die Impfung bei allen Rindern und Schafen in Südtirol durchführen.

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung von Wiederkäuern. Die Bezeichnung leitet sich von der blauen Farbe der Zunge ab, einem der Symptome bei Krankheitsausbruch. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen ungefährlich. (APA, 14.10.2016)