Andreas Müller: "Einsatz zeigen, das Herz in die Hand nehmen. Alles andere sind Alibis."

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Wien – Sollte Rapid am Samstag das Heimspiel gegen Altach nicht gewinnen, frage nicht, dann wird es in Hütteldorf nicht nur unrund, sondern eckig. Das Verhältnis zwischen Sportvorstand Andreas Müller und Trainer Mike Büskens scheint mittelschwer angespannt zu sein.

"Wir brauchen ja eine Streitkultur"

Müller hatte nach dem furios peinlichen 2:4 in Ried seinen Unmut öffentlich geäußert. Die Mannschaft sei keine Einheit, findet keine Lösungen, hat er gesagt. Kapitän Stefan Schwab hat widersprochen, was folgenlos geblieben ist. Müller: "Wir brauchen ja eine Streitkultur." Zudem habe er bewusst übertrieben. "Um eine Reaktion zu erzwingen."

Büskens lobte nun den "guten Charakter" der Mannschaft. "Wir haben alles aufgearbeitet, rücken noch enger zusammen, erinnern uns an die guten Leistungen. Es geht im Fußball sehr schnell vom Euphorischen ins andere Extrem." Büskens erinnerte daran, "dass wir nach dem 4:1 im Derby gegen die Austria auch nicht ums Wiener Rathaus gelaufen sind".

Die beiden Deutschen mit gemeinsamer Schalke-Vergangenheit vertreten unterschiedliche Auffassungen, was den Schwierigkeitsgrad des Fußballs betrifft. Der Trainer sagt: "Es ist kompliziert, manche Spieler sind in einem Loch, was nicht sein soll, aber nachvollziehbar ist. Die Integration der Neuen ist nicht abgeschlossen." Er verwies auf Ivan Mocinic und Arnór Traustason, zudem habe man Verletzte zu beklagen. Steffen Hofmann erwähnte er, obwohl dieser als (halbwegs) Fitter die Bank drückte.

"Arschbacken zusammenknallen"

Müller wiederum ist der Ansicht, "dass Fußball im Vergleich zur normalen Arbeitswelt einfach ist. Es ist ein Schlaraffenland. Wenn ich in ein Spiel gehe, heißt es Arschbacken zusammenknallen. Einsatz zeigen, das Herz in die Hand nehmen. Alles andere sind Alibis."

Rapids Jammer findet immer in fremden Stadien statt, so wurde auch in Altach 0:1 verloren. Im Allianz Stadion kassierte man in der Liga keinen Gegentreffer, das ist Damir Canadi, dem Trainer der Vorarlberger nicht entgangen. "Ich erwarte Rapid sehr dominant, die haben zwei Gesichter." (hac, 14.10.2016)