Berlin – Im Fall des mutmaßlichen IS-Terroristen Jaber al-Bakr bekamen deutsche Sicherheitsbehörden nach Recherchen der "Welt am Sonntag" einen entscheidenden Hinweis von einem US-Geheimdienst. Demnach soll der fragliche Dienst mehrere Telefongespräche von Al-Bakr mit einem Kontaktmann der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien abgehört haben.

Darin soll der 22-jährige Asylbewerber, der sich am Mittwoch in der Untersuchungshaft in Leipzig das Leben nahm, über seine Anschlagspläne gesprochen haben, schreibt das Blatt unter Berufung auf Ermittlerkreise. In einem Telefonat in der vergangenen Woche ging es dabei nach Informationen der "WamS" auch um die Sprengstoff-Herstellung. "Zwei Kilo sind fertig", soll Al-Bakr seinem IS-Kontakt mitgeteilt haben.

Außerdem habe der Syrer ein mögliches Anschlagsziel genannt: Ein "großer Flughafen in Berlin" sei "besser als Züge". In der Wohnung in Chemnitz, in der Jaber al-Bakr zuletzt lebte, hatten die Ermittler 1,5 Kilogramm hochexplosiven Sprengstoff gefunden. (APA, 14.10.2016)