Shigeru Miyamoto plauderte recht offenherzig über den mittlerweile 35 Jahre alten NES-Klassiker "Donkey Kong".

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Wieder vereint. Mario und Prinzessin Peach.

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Shigeru Miyamoto, Kopf hinter Nintendo-Klassikern wie Super Mario, Pikmin, The Legend of Zelda und auch Donkey Kong, hat in seinem Leben wohl hunderte, wenn nicht sogar tausende Interviews zu seinen Schöpfungen gegeben. Miyamoto scheute dabei nie, unbekannte Details und Insider-Wissen zu den Games zu teilen. Bei einem kürzlich veröffentlichten Interview war der Japaner wohl besonders redefreudig und verriet bis dato unbekannte Geheimnisse zum mittlerweile 35 Jahre alten Klassiker "Donkey Kong".

Komplett von seinen Freuden isoliert

So lastete zu den damaligen Zeiten ein enormer Druck auf Miyamoto, nachdem das Arcade-Game "Radarscope" gnadenlos gefloppt war. Um sich komplett auf "Donkey Kong" konzentrieren zu können, rief er seine Freunde an und sagte ihnen, dass sie "in den nächsten zwei bis drei Monaten nichts mehr von ihm hören werden". Miyamoto lebte damals in einer Firmenwohnung, die gleich gegenüber von seinem Arbeitsplatz war. Jeden Tag ging der Japaner somit hin und her und badete sich in einer firmeneigenen Badewanne im Büro.

Die Badewanne war die Muse von Miyamoto

Der Badewanne hat Miyamoto auch einiges zu verdanken, wie er selbst sagt, da er darin "seine Ideen einordnen konnte". Dort stellte er auch Überlegungen zum Titel des Spiels an. Hauptprotagonist sollte ein "dummer Affe" sein, weshalb er in seinem englischen Wörterbuch nachrecherchierte und auf das Wort "Donkey" stieß, das einerseits für das Tier stand und anderseits für "Idiot" – was die amerikanischen Kollegen allerdings verneinten. "Donkey" blieb trotzdem im Kopf von Miyamoto hängen und nach kurzer Zeit nannte das Spiel jeder nur mehr "Donkey Kong".

Mario sollte ein Junggeselle sein

Zum Alter von Mario hatte der Japaner auch einige Überlegungen angestellt. Laut Miyamoto sollte er zwischen 24 und 26 Jahre alt sein. Trotz seines überdimensionierten Schnauzers, der mehr an einen älteren Mann in seinen Vierzigern erinnert. Um für zusätzliche Dramatik zu sorgen, sollte die Prinzessin ferner das Spielgeschehen kommentieren – aufgrund vereinzelter Probleme mit der Aussprache und eventueller Missverständnisse tauschte man die menschliche Stimme gegen verschiedene Sounds aus, die wohl heute noch wiedererkannt werden kann.

Höhen machen der Spielfigur einiges aus

Zuletzt entschied sich Miyamoto auch kurz vor Veröffentlichung des NES-Klassikers, dass Mario nicht stirbt, wenn er von gewissen Höhen herunterfliegt. Anfangs war die Überlegung, dass die Spielfigur einen Sturz nicht überlebt, falls dieser nur ein weniger höher ist als Mario selbst. Dies hätte allerdings wohl schnell den Spaß verdorben, weshalb der Japaner dies schließlich wieder entfernte. Heutige Spieler würden "Donkey Kong" trotzdem nicht so ansprechend finden, wie Miyamoto sagt. "Man kann sich nicht frei bewegen und die Textur ist zu heutigen Games komplett unterschiedlich", reflektiert der 63-Jährige zu seinem Werk. (red, 15.10.2016)