Beirut – Syrische Rebellen haben nach eigenen Angaben die Islamistenmiliz "Islamischer Staat" aus dem nordsyrischen Dorf Dabiq vertrieben, einer Hochburgen der Islamisten. Eine Rebellengruppe innerhalb der Freien Syrischen Armee teilte am Sonntag mit, sie habe das Dorf nahe der türkischen Grenze mit Unterstützung türkischer Panzer und Kampfflugzeuge erobert. Nach einer islamischen Weissagung soll Dabiq dereinst der Ort des apokalyptischen "letzten Gefechts" zwischen Muslimen und Ungläubigen sein. "Der IS-Mythos der großen Schlacht in Dabiq ist erledigt", sagte Ahmed Osman, Anführer der Rebellengruppe "Sultan Murad", der Nachrichtenagentur Reuters.

"Es sieht so aus, als ob der IS die Gegend weitgehend verlassen hätte", erklärte die türkische Armee. Die Rebellengruppen müssten das Dorf nun von Landminen befreien. Nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte der IS 1.200 Kämpfer zur Verteidigung von Dabiq aufgeboten.

IS greift Flüchtlingslager an

Indes hat der IS ein Flüchtlingslager an der syrisch-jordanischen Grenze angegriffen. Bei dem Selbstmordattentat wurden drei Menschen getötet und mindestens 20 verletzt, sagte ein Sprecher einer Fraktion der Freien Syrischen Armee am Sonntag. Der Anschlag habe sich an einem Kontrollposten in der Nähe des Lagers Raqban ereignet. In dem Flüchtlingslager leben zurzeit mehr als 75.000 Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen sind. (Reuters, 16.10.2016)