"Schlemmen mit Gérard Depardieu": Montag, 19.30 Uhr auf Arte.

Foto: ARTE France / © Les Films d'Ici 2/Nicolas

Es gibt Dinge im Leben, die lassen Menschen für einen Moment in ungetrübter Glückseligkeit schwelgen. Gutes Essen ist eines davon. Gérard Depardieu dabei zuzuschauen, wie er sich alles in den Mund steckt, was er sieht, ein anderes.

In "Schlemmen mit Gérard Depardieu" findet man – wie der Name verrät – beides. In der aktuellen Folge (Montag, 19.30 auf Arte) bereist der französische Schauspieler, Gourmand und Wahlrusse die Île-de-France, die Region rund um Paris. Mit seinem Sidekick, Chefkoch Laurent Audiot, besucht Depardieu Produzenten verschiedener Lebensmittel. Und kostet ausgiebig.

So schnell konnten die benebelten Bienen am Dach der Opéra de Paris gar nicht schauen, hat Obelix schon den Finger in ihre Waben gesteckt und abgeschleckt. Die Linden schmeckt er richtig heraus, aber sicherheitshalber steckt er den abgeschleckten Finger nochmal in den teuren Honig.

Nichts ist sicher vor Gérard, der wie ein gutgenährtes Riesenbaby durch die Gegend stapft. Kaum am Brunnenkressefeld angekommen, hat er schon den Mund voller Grünzeug. Als der Kressebauer einen kleinen Krebs aus dem Feld zieht und als Schädling identifiziert, lässt Depardieus hungriger Blick schon seine nächste Frage ahnen: "Kann man den essen?" Ja, schon, sagt der Bauer, aber viel Fleisch ist da nicht dran. Depardieu schaut noch immer hungrig aus.

Der Zuschauer ist bald in der Depardieu'schen Logik "Sehen – Essen" geschult. Ein durchs Bild huschender Igel lässt Depardieu erklären: Auch Igel kann man essen. "Die Zigeuner essen sie manchmal, statt Hühner zu stehlen." Manche Münder sollten sich aufs Essen beschränken. (Sebastian Fellner, 17.10.2016)