Peking – China hat am Montag eine bemannte Raumfahrtmission ins All geschickt. Die Taikonauten Jing Haipeng und Chen Dong starteten mit dem Raumschiff Shenzou-11 an Bord einer Trägerrakete vom Typ Langer Marsch-2F vom Raumfahrtzentrum Jiuquan am Rande der Wüste Gobi in Nordwestchina.
Der chinesische Staatssender CCTV berichtete, es sei alles nach Plan verlaufen. Der Flug von Shenzhou-11 "schließt unsere Erkundungsschritte in der bemannten Raumfahrt ab", zitierte Xinhua den Vizekommandeur des Programms, Zhang Yulin. Es ist die letzte Generalprobe vor dem Bau einer eigenen Raumstation.
Vorbereitungen für eigene Station
Shenzou-11 soll in den nächsten zwei Tagen an Chinas neues Raumlabor "Tiangong 2" andocken, das im Vormonat ins All geschossen worden war. Die beiden Raumfahrer sollen dort 30 Tage lang bleiben und Wartungsarbeiten sowie etwa 60 wissenschaftliche Experimente durchführen, ehe der Bau einer chinesischen Raumstation beginnt.
So sollen etwa erstmals Pflanzen wie Kohl, Salat und auch Reis gezogen werden. Die Tests gelten als Vorbereitungen zur Selbstversorgung auf künftigen langfristigen Raumfahrtexpeditionen oder gar zur Kolonisation. Getestet werden soll auch eine "Ultra-Präzisionsuhr" sowie Quanten-Anwendungen zur Sicherheit der Kommunikation.
China will "Weltraummacht" werden
Jing, der bereits zwei Mal im All war, leitet die Mission und wird seinen 50. Geburtstag im Orbit feiern. Sollte die Internationale Raumstation (ISS) wie vorgesehen 2024 ihren Dienst einstellen, wäre China dann die einzige Nation mit einem permanenten Außenposten im All.
Doch die ambitionierten Raumfahrtpläne der Volksrepublik gehen noch viel weiter, das Land investiert Milliardenbeträge in kommende Projekte. So soll 2021 erstmals eine chinesische Sonde auf dem Mars landen, für 2024 ist eine bemannte Landung auf dem Mond geplant.
Staatspräsident Xi Jinping schickte noch am Montag ein Glückwunschschreiben an die Shenzou-11-Mission, in der er sie aufrief, noch "größere Schritte" im All zu unternehmen, um China zu einer "Raumfahrtmacht" zu machen. (red, erl, APA, 17.10.2016)