Aleppo/Damaskus – Russland und Syrien stellen ihre Luftangriffe auf die Großstadt Aleppo am Dienstagvormittag vorerst ein. "Die Unterbrechung ist für die achtstündige humanitäre Pause nötig, die für diesen Donnerstag geplant ist", sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Tass.

Die syrische Armee wird sich laut Schoigu so weit zurückziehen, dass Kämpfer den Ostteil Aleppos ungehindert durch zwei Korridore verlassen können. Für Zivilisten würden sechs Korridore geöffnet. Die Initiative solle zudem Militärexperten, die sich am Mittwoch in Genf treffen wollen, mehr Spielraum gegeben werden.

Lob von Uno

Die Vereinten Nationen haben die vorübergehende Einstellung der Luftangriffe begrüßt. "Wir sind natürlich erfreut über jeden Rückgang von Kämpfen, weil das Zivilisten schützt", sagte der Sprecher des Uno-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha), Jens Laerke, in Genf. Er forderte zugleich eine Ausweitung der Feuerpause auf alle Konfliktparteien sowie über einen längeren Zeitraum.

Die Flucht von Zivilisten aus der Stadt sei nicht mit einer Evakuierung der Kranken und Verletzten durch Uno-Helfer gleichzusetzen, sagte Laerke. "Wir fordern weiterhin eine 48-stündige Pause." Laerke forderte zudem "Zusicherungen von allen Konfliktparteien, und nicht nur eine einseitige Ankündigung". Laerke machte keine Angaben darüber, ob überhaupt eine Konfliktpartei Sicherheitsversprechen für den Einsatz von Uno-Helfern in Aleppo abgegeben hat. (APA, 18.10.2016)