Erstmals überschreitet die Anzahl der Studierenden an österreichischen Privatuniversitäten 10.000. Die Privatunis wollen jedoch weiter wachsen – nämlich auf 15.000 Studierende bis 2020 – und fordern eine Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen.
In manchen Bereichen habe man schlechtere Bedingungen als staatliche Unis und Fachhochschulen (FH), bemängelt der Präsident der Privatuniversitäten Konferenz (ÖPUK), Karl Wöber. So müssten diese etwa bei Lehrgängen, die sie im kommerziellen Bereich anbieten, nicht die gleichen Akkreditierungsanforderungen wie Privatunis erfüllen. Privatuniversitäten müssten etwa sämtliche Angebote zu mehr als 50 Prozent mit ihrem Stammpersonal bestreiten und dürften nicht wie die anderen Anbieter stärker auf externe Lektoren zurückgreifen.
Matrikelnummer gefordert
"Damit können wir mit den Preisen oft nicht mit", so Wöber. Weiteres Anliegen der Privatunis: Ihre Studenten sollen eine Matrikelnummer bekommen. Diese werde etwa bei Stipendienansuchen immer wieder verlangt, auch die Verwaltung in der ÖH werde dadurch erleichtert. Überhaupt sollten Privatuni-Studenten dieselben Fördermöglichkeiten erhalten wie jene an den staatlichen. "Die Finanzierung der Hochschulen sollte generell mehr über die betroffenen Personen laufen als über die Institution." So könnten etwa die Studenten Geld erhalten und selbst entscheiden, an welcher Einrichtung sie studieren.
Außerdem soll die verbindliche Bezeichnung "Privatuniversität" in der Namensgebung der Privatunis und der Berufsbezeichnung der Mitarbeiter entfallen und die Stimmanteile der Privatunis in Gremien wie der FWF-Delegiertenversammlung ansteigen.
Das Studenten-Wachstum soll nach Ansicht Wöbers aus den bestehenden zwölf Einrichtungen heraus erfolgen – etwa durch neue Studien bzw. durch die Kooperation mit strategischen Partnern. (APA/red, 18.10.2016)