Immer mehr Gründer wagen auch außerhalb der Start-up-Hotspots Berlin und München den Schritt in die Selbstständigkeit. Nach den Ergebnissen des am Dienstag veröffentlichten vierten "Deutschen Start-up-Monitors" sammeln sich die meisten jungen Firmen zwar nach wie vor in der Hauptstadt an. Regionen wie Rhein-Ruhr, Stuttgart/Karlsruhe und Hannover/Oldenburg gewinnen aber auch zunehmend an Gewicht.
Die Entwicklung zeige, dass sich das deutsche Start-up-Ökosystem bewege und mittlerweile branchen- und regionsübergreifend eine immer wichtigere Rolle übernehme, sagte der Chef des Bundesverbands Deutsche Start-ups, Florian Nöll. "Nicht weil Berlin schwächelt, sondern weil der Rest der Republik dem Vorbild folgt."
Berlin, München und Hamburg
14,1 Prozent der in der Studie untersuchten 1.224 Unternehmen haben ihren Sitz im Gebiet Rhein-Ruhr mit den Städten Köln und Düsseldorf, im Vorjahr waren es noch 10,3 Prozent. In Stuttgart/Karlsruhe sind 8,9 Prozent angesiedelt (plus 1 Prozentpunkt). Neu hinzugekommen ist die Region Hannover/Oldenburg, wo 6,9 Prozent der Firmen ihren Sitz haben. Insgesamt ist etwas mehr als die Hälfte aller Start-ups in den genannten Regionen sowie in Berlin, München und Hamburg ansässig.
Auffallend ist, dass junge Unternehmen in Berlin und München ihre Mitarbeiterzahl kontinuierlich erhöhen, während Start-ups in Hamburg und den Regionen bei Neueinstellungen zurückhaltend sind. Ein Start-up ist nach Auffassung der Studienautoren eine Firma, die jünger als zehn Jahre ist, ein innovatives Geschäftsmodell hat und ein bedeutendes Wachstum vorweisen kann oder plant. (APA, 18.10. 2016)