Sofia/Ankara – Bulgarien hat der Türkei sieben Männer übergeben, denen die türkische Regierung Verbindungen zu dem in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen vorwerfen soll. Die türkischen Staatsbürger seien an der Donaubrücke nach Rumänien beim illegalen Grenzübertritt gefasst worden, sagte der Vizechef der bulgarischen Grenzpolizei, Swetoslaw Manolow, am Dienstag in Sofia.

Die Türken waren am vergangenen Freitag während einer Grenzkontrolle in einem aus der Türkei gekommenen Lastwagen entdeckt worden. Die Menschen wurden laut dem EU-Rückführungsabkommen mit der Türkei binnen 24 Stunden ausgeliefert, da sie keine gesetzliche Einreise in Bulgarien nachweisen konnten. Unter ihnen waren drei entlassene Polizeikommissare und ein Journalist der nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei verbotenen Zeitung "Zaman", wie die bulgarische Nachrichtenagentur BGNES berichtete.

Die Ausweisung eines in Bulgarien tätigen türkischen Geschäftsmanns in die Türkei hatte im August massive Kritik von Menschenrechtlern entfacht. Ihm wurde in der Türkei vorgeworfen, er sei ein Gülen-Anhänger. Seit Anfang 2016 hat Bulgarien laut dem Rückführungsabkommen mit Ankara insgesamt 72 Menschen an die Türkei übergeben. (APA, 18.10.2016)