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Bill Belichick ist ganz und gar nicht begeistert über die Technikflut im Football-Stadion.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Jim Rogash

Für die Vermarktung seiner "Surface"-Convertibles hat Microsoft einen Deal mit der American-Football-Liga NFL ausgehandelt. Dort nutzen die Mannschaftsbetreuer in den Stadien schon seit einiger Zeit die Geräte aus Redmond, doch offenbar sind längst nicht alle glücklich darüber.

Bill Belichick, seines Zeichens Trainer der New England Patriots, hat nun zu einem Rundumschlag gegen Surface und die Technisierung des Footballsports ausgeholt.

Ständige Probleme

"Ich ertrage es nicht mehr", zitiert CRN aus der letzten Pressekonferenz seines Teams. Die Surface-Tablets einen einfach "zu unzuverlässig für mich". Er werde künftig wieder auf einfache Bilder umsteigen, so wie es auch andere Trainer mittlerweile täten. Die Performance der Geräte sei nicht konsistent genug.

Überhaupt zeigt er sich extrem unzufrieden mit dem technischen Equipment aus. "Es gibt eine Vielzahl von Verbindungen. Sie laufen auf unterschiedlichen Frequenzen", meint er, weswegen "unausweichlich früher oder später etwas schiefgehen" müsse. Wöchentlich würde man sich mit irgendwelchen Problemen herumärgern.

Die Kommunikationsinfrastruktur für Spieler und Mannschaftsbetreuer ist laut CRN getrennt von jener für das Stadion und die Fans. Laut Gary Berzack, Technikchef des Technikdienstleisters eTribeca, könnten zwei große Netzwerke, die den gleichen physischen Raum belegen, sich durchaus in die Quere kommen und sollten daher von Profis konfiguriert und betreut werden.

Microsoft verteidigt Surface

Microsoft, das 2013 einen 400 Millionen Dollar schweren Fünfjahresvertrag als "offizieller Sponsor der Spielfeldrand-Technologie" NFL eingegangen ist, hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet. Man respektiere Belichicks Meinung, betone aber die "Zuverlässigkeit" der Surface-Geräte. Entgegen der Aussage des Patriots-Coaches erhalte man regelmäßig "positives Feedback" von Trainern, Spielern und Mannschaftsbetreuern. Etwaige Probleme würden in Zusammenarbeit mit der Liga schnell behoben.

Berzack sieht wiederum die Surface-Geräte nicht als ideales Werkzeug für ihren Einsatzzweck. Sie seien zwar etwas robuster konstruiert, aber nicht auf dem Niveau, wie etwa Laptops fürs Militär. Der NFL empfiehlt er, mehr Netzwerkspezialisten anzuheuern, die sich vor und während des Spiels um die Infrastruktur und etwaige Probleme kümmern. (gpi, 19.10.2016)