Goma – Mit der Forderung nach einem Rücktritt des Präsidenten Joseph Kabila hat die Opposition im Kongo zu einem Generalstreik aufgerufen. Die größeren Städte des zentralafrikanischen Landes wurden am Mittwoch lahmgelegt. Kabilas Amtsperiode endet offiziell im Dezember.

Die Präsidentenwahl hätte davor stattfinden sollen, wurde aber auf 2018 verschoben. Regierungskritiker werfen Kabila vor, so an der Macht festzuhalten. Laut Verfassung darf er kein drittes Mal zur Wahl antreten.

In Goma, im Osten des Landes, gingen Tausende Menschen auf die Straße. "Wir können nicht bis 2018 warten", sagte einer der Demonstranten dort. Alles habe seine Zeit, und nun sei es Zeit für Kabila zu gehen. "Das Land gehört allen Kongolesen und wir haben das Recht, unsere Verfassung zu verteidigen", sagte Oppositionspolitiker Martin Fayulu. Die Polizei trieb die Menge mit Tränengas auseinander.

In dem zentralafrikanischen Land kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu blutigen Ausschreitungen. Die Europäische Union hatte am Montag mit Sanktionen gegen die Regierung Kabilas gedroht. Die Vereinten Nationen warnten vor einer Eskalation der Gewalt im Kongo. (APA, 19.10.2016)