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Rapid verpasst den Sieg.

Foto: REUTERS/FOEGER

Wien – Mike Büskens ist kein Feigling, die "Sehnsucht nach dem Erfolg" führte dazu, dass Rapids Trainer eine sehr offensive Mannschaft ins Spiel gegen US Sassuolo Calcio geschickt hat. Ivan Mocinic und Kapitän Stefan Schwab im zentralen Mittelfeld, Thomas Murg machte den Zehner, an den Seiten werkten der Isländer Arnor Traustason und Louis Schaub, sie sollten Sturmspitze Joelinton mit Flankenbällen füttern.

Das Allianz Stadion, das in der Europa League auf den Namen Weststadion hört, war am Donnerstagabend natürlich ausverkauft (Gästesektor und VIP-Bereich ausgenommen), die Rapid-Fans haben gelernt, zu leiden. "Gemma Burschen, zu zwölft gibt’s für uns kan Gegner", stand auf einem Transparent geschrieben. Sassuolo, genannt Neroverdi (die Schwarz-Grünen), ist in Europa sehr unerfahren, für die seit 1922 bestehenden Italiener war es erst die siebente internationale Partie, darüber kann Rapid nur schmunzeln.

Stark begonnen

Büskens hatte einen Matchplan: "Schon im Aufbau mutig sein, durch ein klares Passspiel in die nächste Zone kommen und ganz vorne die nötige Konsequenz an den Tag legen." Und sie legten. Bereits nach 36 Sekunden prüfte Joelinton Goalie Andrea Consigli mit einem Distanzschuss, der Druck wuchs, das war richtiger Fußball mit schnellen und präzisen Kombinationen. 7. Minute: Nach einem Corner und einem darauffolgenden Getümmel staubt Schaub zum 1:0 ab.

Es wurden weitere Chancen kreiert, Sassuolo wankte. Bis zu 16. Minute, in dieser verfehlte Antonino Ragusa ganz knapp das Ziel. Rapid blieb bis zur Pause aber dominant, Höhepunkt einer tadellosen Vorstellung war ein Fallrückzieher von Joelinton an die Oberkante der Latte (42.).

Abgebaut

Der verletzte Innenverteidiger Christopher Dibon (Muskelbeschwerden im Gesäßbereich) musste durch Maximilian Hofmann ersetzt werden, die Italiener näherten sich in der zweiten Halbzeit einer Gleichwertigkeit an. Rapid konnte das hohe Tempo nicht durchhalten, baute ab, geriet phasenweise in Bedrängnis.

Büskens brachte für den guten Murg den defensiveren Srdjan Grahovac (63.). 66. Minute, der Tiefschlag: Thomas Schrammel köpfelt eine Flanke aus elf Metern ohne Not aber dafür sehr platziert zum 1:1 ins eigene Tor. Rapid konnte zumindest für eine Stunde die angebliche (vielleicht auch tatsächliche) Krise überwinden oder unterbrechen, am Sonntag wird die Austria zum ausverkauften Derby begrüßt. Danach weiß man mehr. Und am 3. November bestreitet Sassuolo im Mapei-Stadion in Reggio Emilia die achte internationale Partie, die zweite gegen Rapid. (hac, 20.10.2016)

Europa League, Gruppe F, 3. Runde, Donnerstag

SK Rapid Wien – US Sassuolo Calcio 1:1 (1:0)
Allianz-Stadion, 22.200 Zuschauer, SR Hugo Miguel (POR)

Torfolge:
1:0 (7.) Schaub
1:1 (66.) Schrammel (Eigentor)

Rapid: Strebinger – Pavelic, Schößwendter , Dibon (46. M. Hofmann), Schrammel – Mocinic, Schwab – Schaub, Murg (64. Grahovac), Traustason (73. Jelic) – Joelinton

Sassuolo: Consigli – Lirola, Antei, Acerbi, Peluso – Mazzitelli, Magnanelli, Pellegrini – Politano (87. Adjapong), Matri (78. Ricci), Ragusa (58. Defrel)

Gelbe Karte: Murg bzw. keine