Bogota – Nach dem gescheiterten Referendum zum Friedensabkommen mit der Farc haben die Kolumbianer die Chance auf eine neue Abstimmung über einen veränderten Text. Präsident Manuel Santos könne "ein neues Referendum ansetzen, wenn es Veränderungen beim Abkommen von Havanna gibt", teilte der Nationale Wahlrat am Donnerstag mit. Das sei das "Vorrecht" des Präsidenten.
Die kolumbianische Regierung hatte sich mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) Ende August nach vierjährigen Verhandlungen auf ein Friedensabkommen geeinigt. Anfang Oktober stimmten die Kolumbianer in einem Referendum aber mit einer hauchdünnen Mehrheit gegen das Abkommen.
Friedensnobelpreis
Santos, dem kürzlich für seine Bemühungen zur Beilegung des jahrzehntelangen Konflikts der Friedensnobelpreis zugesprochen worden war, bemüht sich derzeit um eine Überarbeitung des Friedensvertrags. Er führt sowohl weitere Verhandlungen mit Farc als auch mit der Opposition und Vertretern der Zivilgesellschaft, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.
In der Hauptstadt Bogota demonstrierten am Donnerstag 10.000 Menschen für Frieden und die Rettung des Abkommens mit der Guerilla-Organisation. "Kolumbien ist auf der Straße – im Kampf für den Frieden", rief die Menge. Organisiert wurde die Kundgebung von Studenten. In den vergangenen Wochen hatte es im ganzen Land immer wieder Aktionen für den Frieden gegeben. (APA, 21.10.2016)