Breiterer Kühlergrill, Tagfahrlicht à la Ateca, daran erkennt man den Facelift-Leon außen.

Foto: Andreas Stockinger
Grafik: der Standard

Und drinnen gibt's ein paar neue Schmankerln.


Foto: Seat

Das knackige, neue Heck.

Foto: Andreas Stockinger

Barcelona – Wenn's läuft, dann läuft's. Einer Marke wie Seat, die so hart um den Erfolg gekämpft hat, gönnt man das besonders. Der Ibiza: ein Dauerläufer. Der Ateca: schon 30.000 Bestellungen. Und der schicke Leon: auch er ein Renner. Rund 150.000-mal verkauft er sich jährlich, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorgänger.

Segen für Seat

Angetreten war er ja mit dem Auftrag, sich neben dem Ibiza als zweites Standbein zu etablieren. Der Ateca kommt soeben als drittes hinzu. Das mag anatomisch merkwürdig klingen, ökonomisch ist es ein wahrer Segen für Seat.

Damit es segensreich bleibt und er nicht morgen wie von gestern dasteht, wurde er zur Modellpflege geschickt und folglich aus- und aufgerüstet mit vielen neuen technischen Inhalten, die sich seit seinem Start 2012 aufgestaut haben.

Maßvoll überarbeitet

Wobei, wie Forschungs- und Entwicklungschef Matthias Rabe bei der Präsentation in Barcelona meinte, der Leon optisch "maßvoll überarbeitet" und technisch gereift sei. Ersteres ist was für Kenner – so wurde etwa der Kühlergrill 40 mm verbreitert, um ihm einen noch satteren Auftritt zu verleihen. Ansonsten blieb es beim markant-kantigen Aussehen, das die Kundschaft bisher so goutiert hat.

Zurück zu den technischen Inhalten. Da wurde die Tagfahrlichtgrafik der des Ateca angenähert und dabei gleich die Lichtperformance verdoppelt, sprich: Er leuchtet besser; das Tagfahrlicht wird nun auch als Blinker genutzt, nettes Detail. Mehr Licht, weniger Lärm – durch Akustikfeinschliff geht es drinnen ruhiger zu. Ferner sind etliche Fahrassistenzsysteme dazugekommen, etwa ein Stauassistent, aktiv bis 60 km/h, Themenkomplex: autonomes Fahren.

Knopferversion

Im Interieur wurde viel Liebe in die neugestaltete Mittelkonsole gesteckt. Dabei entfiel die klassische Handbremsenpeitsche zugunsten einer elektrischen Knopferlversion. Obenauf thront ein 8-Zoll-Touchscreen, Botschaft: Vernetzung, Vernetzung, Vernetzung. Und noch 2017 findet das von Audi und VW bekannte virtuelle Cockpit, ein digitales Kombiinstrument, erstmals in einem Seat Platz.

Neben der sportlichen Positionierung geht der Leon neuerdings auch mit einer auf Komfort getrimmten Version namens XCellence auf Kundenfang, und im Übrigen bleibt es bei Coupé, 5-Türer und Kombi und einem umfangreichen Motorenangebot.

Modelloffensive

Noch rasch ein Wort zur allgemeinen Situation: Seat steckt in der größten Modelloffensive seiner Geschichte. Heuer debütierte bereits der Ateca, in der ersten Jahreshälfte 2017 folgt der neue Ibiza (Erster seiner Klasse auf dem modularen Querbaukasten des VW-Konzerns), und später 2017 folgt dann noch der "smarte Bruder" des Ateca, der Arona, ein SUV Größenordnung Renault Captur. Wie geht's danach weiter? Unter anderem elektrifizierend. Mit (Plug-in-)Hybrid – und sogar ganz batterieelektrisch. (Andreas Stockinger, 23.10.2016)