Genf/Kinshasa – Bei Massenprotesten gegen die Wahlverschiebung im Kongo sind den Vereinten Nationen zufolge 48 Menschen von staatlichen Sicherheitskräften in Kinshasa getötet worden. Die meisten von ihnen seien erschossen, einige erstochen oder erschlagen worden.

"In den meisten Fällen kamen die Todesfälle durch einen exzessiven Gebrauch von Gewalt gegen Demonstranten zustande", hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Untersuchungsbericht der UN-Mission im Kongo und des Menschenrechtsrats in Genf. Die kongolesische Regierung war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Ausschreitungen

Ende September war es zu blutigen Ausschreitungen in dem zentralafrikanischen Land gekommen. Auch vier Polizisten wurden getötet. Insgesamt zählten die Vereinten Nationen an drei Tagen "Rechtsverstöße" gegen 422 Menschen. Außer den 48 Todesfällen zählten dazu Verletzungen, unrechtmäßige Verhaftungen oder die Zerstörung von Eigentum.

Die Europäische Union hatte am Montag mit Sanktionen gegen die Regierung Kabilas gedroht. Die Vereinten Nationen warnten vor einer Eskalation der Gewalt im Kongo.

Planmäßig sollte die Präsidentenwahl im November stattfinden, kurz vor dem Ende der zweiten Amtsperiode von Präsident Joseph Kabila. Ein drittes Mal darf er laut Verfassung nicht antreten. Im September kündigte die Wahlkommission eine Verschiebung der Wahl auf Ende 2018 an. Die Opposition wirft Kabila vor, so an der Macht festzuhalten. (APA, 21.10.2016)