Die Telekom Austria sieht derzeit keine realistische Chance für Zukäufe. Akquisitionsobjekte, die man erwerben könnte, seien in Zentral- und Osteuropa derzeit nicht am Markt, sagte Telekom-Austria-Finanzvorstand Siegfried Mayrhofer am Freitag auf der Gewinn-Messe in Wien. In Serbien seien "Preisvorstellungen im Raum, denen wir nicht nähertreten werden".
Keine Kapitalerhöhung nötig
Wegen der fehlenden Chancen auf einen Merger sei auch keine Kapitalerhöhung nötig, gab Mayrhofer auf eine Frage dazu zu verstehen: "Für eine Kapitalmaßnahme bräuchte es einmal ein Übernahmeziel, dass es das wert wäre. Das Objekt muss in Ordnung sein und der Preis passen." An sich gehören Akquisitionen aber schon zur Strategie der Telekom, wie der CFO erläuterte. Im Kerngeschäft hervorragend zu sein und die Konzentration auf neue Produkte seien jedoch wichtiger.
Verknüpfung von Festnetz und Mobilfunk
Als Wachstumstreiber sehe man im Konzern die Verknüpfung von Festnetz und Mobilfunk an. In den Ländern außerhalb Österreichs sei man zunächst als reiner Mobilanbieter gestartet, dann sei das Festnetz dazugekommen, das sei für den Konzern der Wachstumsträger. "Vor allem mit der Verschränkung von Festnetz- und Mobilfunkangeboten glauben wir die Kunden überzeugen zu können."
"Gern" sieht man als Telekom Austria auch den Trend zur Connectivity von Artificial Intelligence (AI), also selbstlernenden Rechenalgorithmen, und dem Internet der Dinge (IoT), "denn hochverlässliche Datennetze sind unser Geschäft", wie Mayrhofer sagte.
Dividende von 5 auf 20 Cent angehoben
Bei der Roaming-Regulierung und dem weißrussischen Rubel gebe es nun mehr Klarheit, deshalb sei kürzlich die Bekanntgabe erfolgt, dass man die Dividende von 5 auf 20 Cent je Aktie anheben will. Zu Jahresanfang wäre eine solche Ansage noch nicht möglich gewesen, gab der CFO zu verstehen.
An einer Trennung der Sparten Festnetz und Mobilfunk in eigene GmbHs werde im Unternehmen nicht gearbeitet, versicherte Mayrhofer auf eine Kleinaktionärsfrage. Und ob America Movil, der 51-Prozent-Haupteigentümer, in Österreich insgesamt statt der AG nicht lieber eine GmbH hätte, will der Moderator wissen. "Wir werden den Diskurs weiterführen", so die Antwort, "sozialpartnerschaftlich". (APA, 21.10. 2016)