Antalya – Bei einer Explosion vor der Handelskammer in der südtürkischen Urlaubermetropole Antalya sind mehrere Menschen verletzt worden. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete unter Berufung auf den Gouverneur der Provinz, zehn Menschen hätten sich durch Glassplitter Verletzungen zugezogen.

Antalyas Bürgermeister Menderes Türel sagte laut DHA, niemand schwebe in Lebensgefahr. Es sei nicht erwiesen, dass es sich um einen Anschlag gehandelt habe.

Nachrichtensperre nach Detonation

Ein Gericht in Antalya verhängte kurz nach der Detonation eine Nachrichtensperre, was in der Türkei in der Regel nach Anschlägen geschieht. Das Gericht begründete die Nachrichtensperre wie üblich mit der nationalen Sicherheit. Nach Angaben der Behörden war unklar, ob es sich um einen Anschlag oder etwa eine Gasexplosion handelte.

Der Sender CNN Türk berichtete unter Berufung auf die Kammer, ein mit Gas betriebenes Auto könnte explodiert sein. Zu der Explosion kam es auf dem Parkplatz der Industrie- und Handelskammer in Antalya. Am Ort der Detonation waren Polizei und zahlreiche Krankenwagen.

Nervosität hoch

In diesem Jahr gab es in der Türkei mehrere tödliche Anschläge, die als gezielte Angriffe der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf den türkischen Tourismus gelten. Im Jänner wurden bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul zwölf deutsche Touristen getötet. Im März riss ein Selbstmordattentäter auf einer beliebten Istanbuler Einkaufsstraße vier ausländische Touristen mit in den Tod. Im Juni starben bei einem Selbstmordattentat im Istanbuler Atatürk-Flughafen 47 Menschen, darunter 13 Ausländer.

Auch die kurdische Extremistengruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), eine Splittergruppe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), verübt immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte. Mitte Oktober wurden in der Touristenregion Antalya mehrere Raketen von Unbekannten abgefeuert. Der Angriff ereignete sich auf einer Straße zwischen den Städten Antalya und Kemer, verletzt wurde aber niemand. (APA, 25.10.2016)