Hatte es eilig: Dominic Thiem.

Foto: apa/hochmuth

Der 35-jährige Jürgen Melzer freut sich über einen hervorragenden Auftakt.

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Wien – Dominic Thiem steht im Achtelfinale der Erste Bank Open gewonnen. Der Weltranglisten-Neunte besiegte am Dienstag Gerald Melzer vor 7.500 Zuschauern in 64 Minuten 6:0,6:3. Im Anschluss beeindruckte Jürgen Melzer bei seinem 6:3,7:5-Triumph über den an Nummer vier gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut. Sein nächster Gegner heißt Albert Ramos-Vinolas. Der Spanier schlug den Italiener Fabio Fognini mit 6:2 und 6:2.

Im Erstrunden-Duell der beiden Österreicher manifestierte sich ein klarer Klasse-Unterschied, nur im zweiten Satz konnte der mit einer Wildcard ins Hauptfeld gesetzte Melzer phasenweise mitspielen. Der als Nummer drei gesetzte Thiem trifft nun auf den ungesetzten Serben Viktor Troicki, der den Südafrikaner Kevin Anderson in drei Sätzen mit 4:6, 7:6(5), 7:5 eliminierte.

Satz eins brachte Thiem in nur 21 Minuten über die Bühne, geradeacht Punkte überließ der Favorit Österreichs Nummer zwei. Im zweiten Satz fing sich Melzer ein wenig und brachte seine ersten drei Servicespiele durch.

Seine einzigen Breakbälle fand der Weltranglisten-74. im letzten Game vor, ließ sie jedoch ungenutzt. Melzer beendet nun die Saison, die beste seiner Karriere, und verabschiedet sich in den Urlaub. Ganz anders wohl die nächsten Wochen von Thiem, die Teilnahme am World Tour Finale ab 13. November in London wird immer konkreter. In dieser Hinsicht nahm er auch das Auftakt-Out von Tomas Berdych zur Kenntnis: "Das spielt mir schon in die Karten."

Der Fokus des Lichtenwörthers liegt in dieser Woche aber ganz klar auf seinem Heimturnier. Er habe, so Thiem, einen sehr guten Start ins Match gehabt, wofür seine am vergangenen Mittwoch aufgenommene, konzentrierte und gute Vorbereitung verantwortlich sei. "Viel besser hätte ich mich auf dieses Turnier nicht vorbereiten können."

Fast wie zu besten Zeiten

Jürgen Melzer, in seinem Comeback-Jahr derzeit nur auf Weltranglistenplatz 417 aufscheinend, zeigte gegen Bautista Agur, den 14. des Rankings, keinerlei Scheu und spielte seine Routine voll aus. "Ich habe eine klare Taktik gehabt, die hat Früchte getragen", meinte Melzer. "Ich habe langsam in seine Rückhand gespielt, und er hat da relativ einfache Fehler gemacht."

Nachdem der Niederösterreicher den ersten Satz mit einem frühen und einem späten Break vor begeisterten Fans recht gut im Griff hatte, geriet er in Durchgang zwei zweimal mit Break in Rückstand. Beide Male konterte Melzer aber und wehrte dabei bei 4:5 auch zwei Satzbälle ab. Da schloss er an, brachte seinen Aufschlag durch und breakte Bautista Agut nach 92 Minuten zum Sieg. Der hat Mitte Oktober im Shanghai-Halbfinale niemand Geringeren als den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic besiegt. (APA, red, 25.10. 2016)