Der Anstieg des Yen nach dem Brexit-Votum schlägt auf japanische Traditionskonzerne durch. Canon kostete die Entwicklung im abgelaufenen Quartal fast die Hälfte des operativen Gewinns, weshalb der Kamera- und Druckerhersteller seine Prognose fürs Gesamtjahr herunterschraubte. Nintendo rutschte sogar in die roten Zahlen.

Einnahmen aus dem beliebten Smartphone-Spiel Pokemon Go konnten die Währungseffekte nicht wettmachen. Nintendo zeigte sich deshalb für den Rest des Jahres ebenfalls pessimistischer als noch im Sommer.

Yen gewann an Stärke

Nach dem Anti-EU-Referendum der Briten im Juni gewann der Yen an Stärke, was die Produkte japanischer Hersteller im Ausland verteuert. Canon macht vier Fünftel seines Umsatzes im Ausland, den größten Teil davon in Europa. Für das laufende Geschäftsjahr, das im Dezember endet, rechnet der Konzern nur noch mit einem operativen Jahresgewinn von 235 Mrd. Yen (rund 2 Mrd. Euro). Bereits im Juli hatte Canon die Erwartungen auf 265 Mrd. Yen heruntergeschraubt. Dem Konzern macht auch die sinkende Nachfrage nach seinen Kameras und Druckern zu schaffen. Dagegen zog der Verkauf von Bauteilen für Flachbildschirme an. Von Juli bis September fiel der operative Gewinn um 48 Prozent auf umgerechnet 352 Mio. Euro. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet.

Auswirkungen

Bei Nintendo waren die Auswirkungen des Brexit-Votums noch stärker. Der Erfinder von Super Mario und Pokemon Go machte im zweiten Vierteljahr seines Geschäftsjahres einen Verlust von rund 7 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor war es noch ein Gewinn von 69 Mio. Euro gewesen. Die Prognose für das Geschäftsjahr, das bei Nintendo wie in Japan üblich Ende März aufhört, senkte der Konzern auf 30 Mrd. Yen von zuvor 45 Mrd. Yen.. Ein Jahr zuvor war es noch ein Gewinn von 69 Mio. Euro gewesen. Die Prognose für das Geschäftsjahr, das bei Nintendo wie in Japan üblich Ende März aufhört, senkte der Konzern auf 30 Mrd. Yen von zuvor 45 Mrd. Yen. (Reuters, 26.10. 2016)