Kabul – Die USA haben möglicherweise zwei einflussreiche Al-Kaida-Anführer in Afghanistan getötet. Das geht aus einer in der Nacht auf Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme des Sprechers des US-Verteidigungsministeriums, Peter Cook, hervor.

US-Streitkräfte haben demnach am 23. Oktober in der ostafghanischen Provinz Kunar "Präzisionsschläge" gegen Faruq al-Qatani and Bilal al-Utabi geführt. Das Pentagon untersuche noch die Ergebnisse der Operation. "Ihr Tod wäre ein bedeutender Schlag für die Terrorgruppe", heißt es in der Stellungnahme. Er reduziere die Bedrohung für Afghanistan, die USA und deren Alliierte in der ganzen Welt.

Al-Qatani war ein langjähriger Al-Kaida-Chef für Afghanistans Nordosten und laut US-Stellungnahme "beauftragt mit der Wiederherstellung von sicheren Häfen für Al-Kaida in Afghanistan". Er habe in leitender Funktion Anschläge gegen die USA und internationale Truppen in Afghanistan geplant.

Bin-Laden-Dokumente

Al-Qatanis Name tauchte bereits in veröffentlichten Dokumenten, die bei der Operation gegen den damaligen Al-Kaida-Chef im pakistanischen Abbottabad 2011 gefunden wurden, auf. In einem Brief, den Atiyah Abd al-Rahman, einer von Bin Ladens Vertrauensleuten, an den Al-Kaida-Chef schickte, lobte er al-Qatani in höchsten Tönen: "Wir haben ein hervorragendes Bataillon dort (Afghanistan, Anm.), das von Bruder Faruq angeführt wird. Er ist der beste einer guten Mannschaft."

Al-Utabi sei unter anderem an der Rekrutierung und am Training ausländischer Kämpfer beteiligt gewesen. Beide Al-Kaida-Mitglieder seien nach langer Beobachtung getötet worden, betonte man im Pentagon. (stb, APA, 27.10.2016)