Bild nicht mehr verfügbar.

Schokolade kann krebserzeugende Substanzen enthalten.

Foto: AP Photo / Stephanie Nano

Wien – In einem Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) sind in sieben von 20 Sorten Bitterschokolade Rückstände von Mineralölen aufgetaucht. Mineralölbestandteile können auf verschiedenen Wegen in Lebensmittel gelangen: durch Druckfarben aus recycelten Altpapierverpackungen, durch Schmieröle aus Produktionsanlagen oder durch Abgase von Erntemaschinen. Die Position des Bundesinstituts für Risikobewertung ist laut VKI klar: Mineralölrückstände, vor allem die bedenklichen aromatischen Kohlenwasserstoffe (MOAH), sollten nicht in Lebensmittel gelangen, da sie krebserzeugende Substanzen enthalten können.

Solche MOAHs wurden laut VKI in "deutlich nachweisbaren Mengen" in den getesteten Schokoladen der Marken Berger, Choceur (Hofer), Heidi, J. D. Gross (Lidl) und Merci gefunden. Hofer, Lidl und Berger reagierten umgehend und leiteten laut eigenen Angaben Schritte zur Aufklärung ein beziehungsweise nahmen die betroffenen Produkte aus dem Verkauf, berichtet der VKI.

Keine festgelegten Grenzwerte

Storck (Merci) und Heidi hätten dagegen in einer Stellungnahme darauf verwiesen, dass es bisher keine rechtlich festgelegten Grenzwerte beziehungsweise keine anerkannten Bewertungskriterien für Mineralölbestandteile gibt. "Storck versichert aber, dass das Unternehmen bereits vor geraumer Zeit ein Minimierungskonzept hinsichtlich Verpackung und Rohstoffkontrolle entwickelt hat, das kontinuierlich weiterentwickelt werde."

Derzeit gibt es tatsächlich noch keine gesetzlichen Vorgaben, die den Gehalt an Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln regulieren, sagt Birgit Beck vom VKI. "Bei der Analytik gibt es eine von den meisten Marktteilnehmern anerkannte Methodik. Da es aber noch keine offizielle EU-weite Prüfmethode gibt, wird diese von manchen angezweifelt."

Geprüft wurden im Test des VKI neben Geschmack und Kennzeichnung auch unerwünschte Inhaltsstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Aluminium, Mineralölrückstände und Kadmium. (red, APA, 27.10.2016)