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Laut Nationalbank haben Österreichs Haushalte 610 Milliarden Euro auf der hohen Kante.

Foto: dpa/Peter Kneffel
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Wien – "Das aktuelle Zinsniveau gibt zwar Sparerinnen und Sparern derzeit keinen Anlass zur Freude", räumt Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny ein, "Sparen ist aber dennoch sinnvoll. Es erfüllt eine wichtige Funktion und ist auch für eine gesunde Volkswirtschaft unerlässlich", betonte Nowotny anlässlich des Weltspartags am Freitag.

Die niedrigen Zinsen seien im derzeitigen schwachen wirtschaftlichen Umfeld notwendig, so Nowotny in einer Aussendung.

Er wies darauf hin, dass der Weltspartag seine erzieherische Bedeutung nicht verloren habe: "Es ist wichtig, dass man schon in jungen Jahren lernt, mit Geld – seinem eigenen Taschengeld zum Beispiel – umzugehen." Wichtig sei auch zu vermitteln, dass mehr Ertrag immer mit einem höheren Veranlagungsrisiko verbunden sei. "Wer mehr Sicherheit will, wird weniger Zinsen bekommen. Wer Wertpapiere kauft, muss sich des höheren Verlustrisikos bewusst sein."

Sparbuch bleibt Nummer eins

Das Sparbuch bleibt für die Österreicherinnen und Österreicher noch immer das wichtigste Anlageinstrument. Knapp 140 Milliarden Euro liegen auf Sparbüchern. In Summe haben die Haushalte in Österreich 610 Milliarden Euro an Finanzmitteln auf der hohen Kante.

Die Sparquote liegt mit etwa 7,6 Prozent die jüngsten fünf Jahre sehr konstant auf einem deutlich höheren Niveau als im Durchschnitt Europas. Im Durchschnitt sparte im Jahr 2015 jede Österreicherin und jeder Österreicher 150 Euro pro Monat. Das Sparvolumen ist auch dadurch stetig gestiegen.

Auch Kleinsten sparen

Zu keiner anderen Zeit im Jahr gibt es eine größere Fülle an Statistiken, Analysen und Kundenbefragungen zum Sparverhalten und Finanzwissen der Bevölkerung als jetzt Ende Oktober. Trotz des anhaltenden Zinsschwunds und jahrelang rückläufiger Sparquoten sind die Österreicher im Europavergleich ein Volk von Sparern geblieben. Kundenbefragungen ergeben, dass sieben von zehn Österreichern regelmäßig sparen.

Ein interessantes, wenn auch bedingt repräsentatives Detail einer Spar-Umfrage der Plattform "durchblicker" zum Thema Taschengeld: Demnach bekommen hierzulande viele Kleinkinder regelmäßig Bares von den Großen; angeblich sind es 13 Prozent der bis zu Vierjährigen, die jedes Monat durchschnittlich 4,54 Euro Taschengeld von ihren Eltern erhalten. Und rund ein Drittel der Kleinsten spart dieses Geld auch selber. Das sagen ihre Eltern. (APA, 28.10.2016)