Für Jürgen Melzer (35) war im Achtelfinale von Wien Endstation.

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Wien – Die Renaissance des Jürgen Melzer hat ein abruptes Ende genommen. Der 35-jährige Niederösterreicher musste sich im Achtelfinale der Erste Bank Open in Wien dem Spanier Albert Ramos-Vinolas 6:3, 4:6 und 0:6 geschlagen geben. "Das tut sehr weh. Dieses Spiel habe ich hergeschenkt", sagte Melzer. Im ersten Satz weckte die Nummer 417 der ATP-Weltrangliste nach zehnmonatiger Verletzungspause neuerlich nostalgische Gefühle.

Nach einem schnellen Break sicherte er sich locker den ersten Durchgang. Das Viertelfinale war in Reichweite. Nach einer Break-Orgie zu Beginn des zweiten Durchgangs servierte Melzer beim Stand von 4:3 mit Breakführung im Rücken. Den Sack konnte er nicht zumachen, weil "mir im Verlauf der Partie immer mehr Bälle abgehauen sind". Ramos-Vinolas kämpfte sich zurück, und Melzer machte kein Game mehr. Im dritten Satz bedeutete das die Höchststrafe: Ein Nuller. Für Melzer "ungerecht, weil ich mehrere Breakbälle hatte, aber so kann Tennis leider sein".

Seinen Wien-Auftritt muss Jürgen Melzer erst einmal verdauen, die Tennispension kann aber ruhig noch länger warten. "Ich bin zufrieden mit meinem Level. Ich hoffe auf eine gute Vorbereitung auf die neue Saison 2017."

Ramos-Vinolas trifft im Viertelfinale auf Jo-Wilfried Tsonga. Nachdem der 31-jährige Franzose im Vorjahr enttäuschte und bereits in Runde zwei ausgeschieden war, bleibt er nach einem 7:6 (6) und 6:2-Sieg über den Deutschen Philipp Kohlschreiber zumindest eine Nacht länger in Wien. Das Tourfinale in London ist für die Nummer 15 der Welt noch theoretisch möglich, das linke Knie zwickte aber zuletzt. (Florian Vetter, 27.10.2016)