Bologna – Statt Crossover nennt man die Neuauflage des 3008 jetzt Advanced SUV. Natürlich möchte man auch ein Stück vom größten Kuchen im Automobilgeschäft, der nun einmal SUV heißt. Ruhigen Gewissens kann man behaupten, dass Peugeot mit diesem Modell ein außergewöhnlich breites Spektrum an Anforderungen erfüllt. 100 Kilogramm weniger als der Vorgänger, viel Platz, gute Ergonomie und Nutzbarkeit, dynamisches Fahrverhalten. Dazu kommt noch ein guter Qualitätseindruck.

Das abwechslungsreiche Spiel der Kanten und Rundungen soll Dynamik demonstrieren und gleichzeitig Elegance mitschwingen lassen.
Foto: Peugeot

Bei der Leistung lässt man erst gar keine Schwächen zu, das Mindeste sind 100 PS im schwächsten Diesel und 230 Newtonmeter im schwächsten Benziner. Damit ist bereits ein anständiges Vorwärtskommen garantiert, jedenfalls von der Dynamik her. Hochzurechnen ist das Erlebnisspektrum dann bis 180 PS. Das geringere Gewicht tut seinen Teil dazu. Erreicht wurde es unter anderem durch einen Kofferraumboden und eine Heckklappe aus Thermoplast und Kotflügel aus Aluminium.

Die originelle Sitzposition mit den hochstehenden Armaturen und dem kleinen Lenkrad wurde weiter ausgefeilt und ist jetzt auch mit dem sogenannten i-Cockpit der jüngsten Generation zu haben.

Achtung: große schmale Räder!
Foto: Peugeot

Die Armaturen vor der Nase sind in Form eines Displays dargestellt und wechseln je nach Fahrsituation die Erscheinungsform. Fährt man etwa zu dicht auf, verschwindet der Tacho und eine ziemlich penetrante Auffahrwarnung erscheint. Bewegt man sich auf die Kreuzung zu, verschwindet der Drehzahlmesser vorübergehend und das Navi zeigt stattdessen die Abbiegesituation an.

Abgesehen davon können überhaupt über ein Rändelrad am Lenkrad fünf verschiedene Anzeigemodi aktiviert werden. Der Acht-Zoll-Touchscreen, der über die Mittelkonsole hinausragt, wird durch klavierartige Tasten darunter ergänzt. Das ist im Grunde ein guter Schritt in die Zukunft. Man hat sich eine Menge Gedanken gemacht über Haptik und menschliches Verhalten.

Das Cockpit ist mutig gestaltet und in den besseren Varianten vollelektronisch.
Foto: Peugeot

Das Fahrverhalten ist sehr sicher, in den besseren Modellen gibt es auch einen Sportmodus, bei dem sich die Lenkung verhärtet und im Fall der Automatik das Hochschalten später erfolgt.

Maschine des Jahres

Nicht umsonst wurde der Dreizylinder-Turbo-Benziner zweimal hintereinander zur Engine of the Year gekürt. Extrem laufruhig, allgegenwärtig in der Kraftentfaltung und sparsam, sagen jedenfalls die Werte. Dem jüngsten Trend folgend, der aus der Elektroautoecke kommt und direkt auf Vans (z. B. Renault Scénic, 20 Zoll) und SUVs übergesprungen ist, sind die relativ schmalen Niederquerschnittreifen mit erheblichem Durchmesser im Fall des 3008 (205/55 R 19). Das sieht verdammt gut aus und verbessert auch noch den Rollwiderstand, im Gegensatz zu Renault aber nur, wenn man auch wirklich will.

Weil es keinen Allradantrieb gibt, bietet man immerhin ein Elektronikpaket zur Verbesserung der Schlechtwegeeigenschaften an. Wie schon im 2008 sind auch hier auf Wunsch das Traktionssystem Advanced Grip Control in Verbindung mit Ganzjahresreifen und für Angsthasen eine Bergabfahrelektronik namens Hill Assist Descent Control zu haben. (Rudolf Skarics, 28.10.2016)

Foto: Peugeot