Zum zweiten Mal schickt das Projekt Potentiale (von 24.10. bis 13.11.) Kunst-, Kultur- und Designinteressierte durch die Stadt: Heuer geht’s hinunter, in ein öffentliches Parkhaus (Soundprojekt "Oreaden", ab 4. 11.). Hinüber, über den Schlossgraben, zur denkmalgeschützten Jahn-Turnhalle, und hinein, in brachliegende Altbausubstanz, die von privaten und kommunalen Eigentümern vorübergehend für junge Kunst zur Verfügung gestellt wird ("Lost Places", 10. bis13. 11.).

Hinweg über die Stadtgrenze geht es schon dieses Wochenende, namentlich nach Frastanz, in ein altes Gewächshaus: Dort liest am Sonntag (20.00) Christoph Linher aus Farn, Sebastian Schweiger ("2seedsleft") lotet dazu die Akustik des "Glashus. Experimentierraum für Kultur" aus. Hinauf bitten die Potentiale Montag und Dienstag sowie jeden Abend der Folgewoche, und zwar über eine hölzerne Rampe, in einen Hohlraum mit Filmleinwand. Der Raum ist nicht umgewidmet, er ist neu produziert: Im Inneren der hellen Kugel im Reichenfeld flimmert (19.00) historisches und aktuelles Stummfilmschaffen – von der ersten Alice in Wonderland-Verfilmung (1903) oder Marcel Duchamps Anemic Cinema bis zu Kurzfilmkunst im Fünfer-Paket. Letzteres wird live vertont von dem Gitarristen Adrian von Hiraeth, zu Roland Adlassnigs "Kaffeekontinuum" (aus 2008) musiziert Paul Winter.

Nicht untern Tisch fallen darf natürlich auch die ArtDesign: Holzmöbel aus dem Bregenzerwald sind nur ein Teil des Angebotes am dichten Wochenende (11. bis 13. 11.) des Herzstücks der Potentiale. Wie schon im Vorjahr erweitert man hier das Messeformat: Handwerkerinnen und Gestalter empfangen Schaulustige und plaudern aus dem Nähkästchen. Den Textildesigner Martin Leuthold rückt eine Ausstellung in den Fokus: Die Endprodukte seiner Kreativität zeigen sich auf den Laufstegs von Paris und Mailand, einen Pool seiner Ideen präsentiert man im Alten Hallenbad, dessen Fliesen dafür extra freigelegt werden. (pen, 28.10.2016)